Duisburg. . Das derzeit in Richtung Venlo gesperrte Bauwerk soll am Montag wieder freigegeben werden. Drastische Auswirkungen auf innerstädtischen Verkehr.
Die seit Mittwoch geltende Vollsperrung der A 40-Rheinbrücke in Richtung Venlo hat drastische Auswirkungen auf Duisburgs innerstädtischen Verkehr. Die Redaktion erreichten zahlreiche Rückmeldungen verärgerter Pendler.
Betroffen sind zum einen Kaßlerfeld, Neuenkamp und Ruhrort: Dort entlang schiebt sich derzeit die von der Autobahn abgeleitete Blechlawine zur Friedrich-Ebert-Brücke und weiter auf die westliche Rheinseite. Betroffen ist aber auch Hochfeld: Der Stadtteil droht im Rückstau vor der Brücke der Solidarität – die als Ausweichstrecke dient, derzeit aber wegen einer Baustelle der Wirtschaftsbetriebe nur einspurig befahrbar ist – am Verkehr zu ersticken. Doch Martin Könen hat eine gute Nachricht für alle Staugeplagten: „Stand heute werden wir pünktlich fertig“, so der Bauingenieur von Straßen NRW. Die Brücke soll ab Montag um 5 Uhr wieder freigegeben werden. Ab Mittwoch, 25. Juli, ist dann die Fahrtrichtung Essen an der Reihe.
Reparatur der Fahrbahnübergänge
„Bisher kommen wir sehr gut voran“, sagt der 42-jährige Könen, der seit 2014 für den Landesbetrieb arbeitet und diese Baumaßnahme geplant hat. Wichtigstes Vorhaben ist die Reparatur der Fahrbahnübergänge. Diese sind das verbindende Glied zwischen Autobahn und Bauwerk. Sie gleichen die durch Hitze und Kälte entstehenden Längenveränderungen der stählernen Brücke aus. „Hier auf Neuenkamper Seite können das bis zu 70 Zentimeter sein“, weiß Bauingenieur Könen.
Die Fahrbahnübergänge haben schon über ein Jahrzehnt auf dem Buckel. Ein kompletter Austausch lohnt sich wegen des geplanten Neubaus der Rheinquerung ab 2020 nicht mehr. Die jetzige Reparatur ist aber dringend notwendig.
680 Gleitlager und Gleitfedern werden ausgetauscht
Und was wird genau gemacht? „Wir erneuern die Gleitlager und Gleitfedern“, sagt Könen. Diese aus Gummi gefertigten Teile liegen zwischen den Lamellen und Traversen, sind mit Teflon beschichtet, können quasi hin und her rutschen und verleihen den Fahrbahnübergängen ihre Beweglichkeit. Insgesamt 680 dieser Gleitlager und Gleitfedern werden ausgetauscht.
Aus Gummi sind auch die so genannten Dehnprofile gefertigt. Sie verhindern, dass Wasser ins Innere des Bauwerks dringen kann. Auch sie werden derzeit erneuert. Die Sperrung der A 40-Rheinquerung nutzen parallel auch die Brückeninspekteure von Straßen NRW, um den Zustand der orangfarbenen Stahlseile dieser Schrägseilbrücke zu prüfen. Zudem sind Vermesser vor Ort. Im Auftrag der Deges, die für den Neubau der A 40-Rheinbrücke verantwortlich ist, ermitteln sie genaue Abstände und Entfernungen entlang der Autobahn.
Hat er noch ein paar tröstende Worte für die staugeplagten Autofahrer? „Wir wissen, dass die Sperrung weh tut“, sagt Könen. „Jetzt in den Sommerferien tut sie aber nicht ganz so weh.“
Kontrolle der Schilderbrücken
Während der Sperrung der A 40-Rheinbrücke wird auf dem Teilstück zwischen den Anschlussstellen Häfen und Homberg auch der Zustand aller Schilderbrücken kontrolliert.
An diesen sind in etwa fünf Metern Höhe die blau-weißen Hinweisschilder befestigt.