Duisburg. Den Duisburgern fehlen inhabergeführte Geschäfte, die auch höherwertige Waren bieten. Der Handelsverband erklärt, wo die Probleme liegen.
Große Bekleidungsketten und bekannte Schuhläden mit namhaften Marken gibt es viele in Duisburg. Dennoch fehlt den Menschen in ihrer Stadt etwas: Das Angebot von höherwertigen Waren.
Die Mehrheit der 400 Befragten beurteilt das Angebot von exklusiven Waren weder besonders gut, noch besonders schlecht (39 Prozent). Immerhin jedoch 23 Prozent sind unzufrieden, davon sind die meisten Frauen. Hierbei ist zu beobachten, dass gerade mit zunehmendem Alter der Menschen das Angebot an höherwertigen Waren deutlich schlechter bewertet wird, als junge Menschen bis 30 dies tun.
Duisburgern fehlen Dekoartikel
Dabei fehlen den Duisburgern vor allem Möbel und Wohnungs-Dekoartikel sowie Damenbekleidungsgeschäfte. Dicht gefolgt von Herrenbekleidung (18 Prozent) und Schuhen sowie Lebensmitteln und Delikatessen (jeweils 14 Prozent). Mit dem Angebot an Unterhaltungselektronik scheinen die Duisburger zufrieden zu sein. Lediglich 5 Prozent sind unzufrieden damit und wünschen sich, dass das Angebot ausgeweitet wird.
Außerdem wurde der Wunsch nach inhabergeführten Läden für Handarbeit und Sportartikel geäußert. Mehr Bioläden und Läden, die ökologisch nachhaltige und regionalen Produkte verkaufen, wünschen sich die Duisburger ebenfalls für ihre Stadt. Eben genau diese kleinen, inhabergeführten Geschäfte werden immer weniger in der Stadt.
Ständige Überprüfung
Gerade sie haben es schwer, sich gegen große Handelsriesen und den Onlinemarkt zu behaupten. Der inhabergeführte Einzelhandel müsse sich selbst einer ständigen Überprüfung unterziehen, um seine Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten, erklärt Wilhelm Bommann, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Nordrhein-Westfalen. Diese Aufgabe sei, „weiß Gott nicht leicht, aber machbar.“
Sortiment, Service und Beratung in Verbindung mit dem äußeren, also dem Schaufenster, und inneren Erscheinungsbild, seien die Aspekte, mit denen der Einzelhändler punkten kann und die der Einzelhändler als Pflichtaufgabe ansehen muss, so Bommann.
Beratung als Stärke ausspielen
Der Masse an vielen Filialketten entgegen zu wirken, sei „nicht einfach aber möglich.“ Diese ist besonders in der Duisburger Innenstadt höher, als in den größeren Stadtteilzentren, wie Hamborn oder Meiderich. Die Fachgeschäfte könnten unterschiedliche Strategien verfolgen, um im Wettbewerb zum Onlinehandel oder zu den Großen des Einzelhandels bestehen zu können: „Zunächst einmal kann ein Fachgeschäft dort, wo Beratung eine Rolle spielt, seine Stärke ausspielen. Auch die Serviceangebote und der Preis sind hier zu nennen, denn wir haben bei vergleichbaren Produkten eine weltweite Preistransparenz.“
Dennoch ist sich Bommann sicher, dass auch kleinere, inhabergeführte Einzelhändler eine Chance haben, sich gegen große Handelsriesen und den Onlinemarkt behaupten zu können, denn: „Die Leute kaufen nach wie vor gerne vor Ort, in ihrer eigenen Stadt, ein.“
Welche inhabergeführten Einzelhandelsläden existieren in Duisburg?
Ob Hofladen, Modegeschäft oder Fahrradhandel – in jeder Branche des Einzelhandels sind inhabergeführte Unternehmen zu finden. Diese haben es oft jedoch schwer, sich gegen große Handelsriesen und den Onlinemarkt zu behaupten. Wir stellen Ihnen hier eine Auswahl an Duisburger Einzelhändlern vor, die zeigen, dass auch inhabergeführte Geschäfte heute immer noch eine Chance gegen große Handelsriesen haben.