Duisburg. Die Mehrheit der Bürger geht am liebsten in der eigenen City einkaufen. Diese schlägt sogar ein sehr beliebtes Einkaufszentrum.

Viel ist in den vergangenen Monaten über die Attraktivität der Duisburger Innenstadt diskutiert worden, vor dem erfolgreichen Bürgerentscheid gegen das geplante Outlet-Center in der Nähe des Hauptbahnhofs. Aber auch danach. Immer mehr Leerstände und Billig-Läden machen sich in der Innenstadt breit, immer mehr inhabergeführte Läden schließen, große Ketten bestimmen das Bild in der Königsgalerie oder dem City-Palais.

In welcher Stadt kaufen Sie am häufigsten ein?
In welcher Stadt kaufen Sie am häufigsten ein? © Denise Ohms

Und dennoch: Die Duisburger gehen gerne in ihrer City einkaufen. 42 Prozent der 400 Befragten gaben im Rahmen unseres Bürgerbarometers an, am häufigsten in der eigenen Innenstadt zu shoppen. Bei der Befragung war der Einkauf von Lebensmitteln ausgenommen. Dies zeigt sich vor allem bei den Stadtteilen: Die Einkaufslust der Duisburger ist in den letzten acht Jahren dort um sieben Prozent gesunken.

Geschäfte zum Shoppen fehlen in den Stadtteilen

Nur 15 Prozent der befragten bleiben in den Stadtteilen. Ein möglicher Grund: Das Angebot. Supermärkte und Drogerien gibt es vielerorts, Geschäfte zum Shoppen fehlen vor Ort jedoch.

Ebenfalls auffallend ist, dass das Centro im Vergleich zum letzten Bürgerbarometer im Jahr 2010 deutlich aufgeholt hat (siehe Grafik). Doch auch Europas größtes Einkaufszentrum kann die meisten Duisburger nicht aus ihrer City locken.

Zahl der Einzelhandelsunternehmen ist zurück gegangen

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Ein Ergebnis, das nicht unbedingt zu erwarten war. Denn: „Auch am Duisburger Einzelhandel ist der Strukturwandel nicht spurlos vorüber gegangen. Die Zahl der inhabergeführten Einzelhandelsunternehmen hat sich in den letzten 30 Jahren mehr als halbiert,“ sagt Wilhelm Bommann, Hauptgeschäftsführer des Handelsverband Nordrhein-Westfalen. Die Umsätze seien in andere Formen des Einzelhandels geflossen, „wie in Fachmärkte, den discountierenden Einzelhandel oder dem Onlinehandel“.

Auswirkungen spüren allerdings nicht nur die Duisburger Händler, sondern auch die in den umliegenden Städten. Umso mehr wollen Einzelhändler, Hausbesitzer, Stadt und Verbände an einem Strang ziehen und die Innenstadt attraktiver machen.

Pakt für die Duisburger Innenstadt

Erst im Februar diesen Jahres haben sie den „Pakt für die Duisburger Innenstadt“ unterzeichnet. Wilhelm Bommann wünscht sich „von der Kaufmannschaft, dass die Schularbeiten gemacht werden“. Dazu gehöre beispielsweise über zentrale Öffnungszeiten nachzudenken. Und: „Der eine oder andere sollte auch mal in sein Schaufenster gucken.“ Die seien auch nicht immer einladend. Aber noch einladend genug, für immerhin insgesamt 57 Prozent der Duisburger, die mehrheitlich beim Shoppen ihrer Heimatstadt treu bleiben.