Duisburg. . Zur Auftaktveranstaltung zur „Smart City“ kamen 150 Teilnehmer. Stadt, Uni und der chinesische IT-Konzern Huawei gründen „Innovation Center“.

Duisburg will „Smart City“ werden, Vorreiter-Kommune bei der Digitalisierung in Wirtschaft, Verwaltung, Mobilität und Stadtleben. „Es geht nicht um ein Modelabel oder um mehr W-Lan auf der Einkaufsstraße, sondern um eine strategische Ausrichtung“, erklärte Oberbürgermeister Sören Link bei der Auftaktveranstaltung zum Masterplan Digitalisierung in der Ruhrorter Haniel-Akademie am Montag.

Auch zahlreiche Vertreter von Huawei waren bei der Auftaktveranstaltung
Auch zahlreiche Vertreter von Huawei waren bei der Auftaktveranstaltung "dabei. © Zoltan Leskovar / FUNKE Foto Services

Das digitale Zeitalter hielt schon Einzug bei der großen Runde bei Haniel: Über eine Online-Abstimmung konnten sich die Teilnehmer aus Wirtschaft und Wissenschaft, Verbänden und Vereinen in Echtzeit für eine der sechs Themengruppen Wirtschaft, Verwaltung, Wohnen, Infrastruktur, Mobilität und Breitband anmelden, die in den nächsten Monaten die Digitalisierung mit Inhalten und Projektideen versorgen sollen. Schon im Mai hatte der Rat ein Konzept zum „Masterplan Digitalisierung“ beschlossen und mit Martin Murrack ist im Rathaus ein Beigeordneter eigens für die Digitalisierung zuständig.

Gründung der Ideenschmiede „Smart City Innovation Center“

Oberbürgermeister Sören Link sieht in der Digitallisierung große Chancen für Duisburg.
Oberbürgermeister Sören Link sieht in der Digitallisierung große Chancen für Duisburg. © Zoltan Leskovar

Begleitet und unterstützt wird Duisburg dabei von dem chinesischen IT-Konzern Huawei, mit dem bereits vor Monaten eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet wurde. Per weiterer Unterschrift auch von Universität Duisburg-Essen, Fraunhofer-Institut, IHK, Wirtschaftsverein und Stadtkonzern DVV wurde jetzt die Gründung des „Smart City Innovation Centers“ besiegelt. Es soll als Ideenschmiede und Koordinationsstelle, als „Think Tank“, so IT-Professor Frederik Ahlemann von der Uni, für „schnelle sichtbare Erfolge“ und „Leuchtturmprojekte“ sorgen.

80 Projekte sind schon anvisiert. Das reicht von Kommunikationskünsten künstlicher Intelligenz im städtischen Call-Center bis zu intelligenten Laternenmasten. Bereits eingerichtet ist im Rechenzentrum der Stadtwerke mit der „Rhine Cloud“ eine Online-Plattform, in der alle und alles vernetzt wird.

Digitalisierung als wichtiger Standortfaktor

Die Hoffnungen, Erwartungen und Ansprüche an eine „Smart City Duisburg“ sind groß. Der Haniel-Vorstandsvorsitzende Stephan Gemkow sieht per Video-Botschaft einen „Quantensprung“, bei dem „Duisburg Großes schaffen kann“. Und OB Link bewertet die Digitalisierung künftig als noch wichtigeren Faktor für den Wirtschaftsstandort als die Verkehrs­infrastruktur.

Von digitaler Verwaltung etwa würde aber nicht nur die Wirtschaft profitieren, sondern auch der Bürger, der nicht mehr zu Behörden rennen muss. „Auch unsere Mitarbeiter werden davon profitieren“, erwartet Link.

„Digitalisierung ist viel mehr als der Ausbau der Breitbandversorgung oder der Online-Pass. Sie wird ganz weit in unser Leben hereinragen und alles verändern“, so Alexander Kranki, Vorsitzender des Duisburger Wirtschaftsvereins. „Unser Ziel ist es, Lösungen zu schaffen, die den Menschen den Alltag erleichtern“, versprach DVV-Chef Marcus Wittig auch für Stadtwerke und DVG.