Essen. Bei der Fusion von Tata und Thyssenkrupp Steel könnten letztere mehr Aktien erhalten als ursprünglich vorgesehen, berichtet das Manager Magazin.

Bei den Verhandlungen zur geplanten Stahlfusion mit Tata zeichnet sich nach einem Medienbericht ein Nachschlag für Thyssenkrupp ab. Der Industriekonzern könnte bei der angepeilten Gemeinschaftsfirma mit dem indischen Unternehmen mehr Aktien erhalten, als ursprünglich vereinbart, berichtete das "Manager Magazin" am Donnerstag vorab. Die Essener könnten so 55 Prozent statt 50 Prozent am Aktienkapital bekommen. Entsprechende Verhandlungen liefen bereits. Thyssenkrupp wollte dies auf Nachfrage nicht kommentieren.

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Tata Steel Europe soll aktuell weniger Erträge einfahren

Hintergrund für die Anteilsverschiebung soll dem Magazin zufolge die gesunkene Ertragskraft der Sparte Tata Steel Europe sein. Dadurch sei eine Wertlücke von 500 bis 600 Millionen Euro entstanden. Zuvor hatten mehrere Investoren und auch der Betriebsrat eine Neubewertung gefordert. Die Inder sollen daher nur 45 Prozent des Kapitals an der gemeinsamen Firma erhalten, hieß es. Bei den Stimmrechten soll es dem Bericht zufolge jedoch bei dem Gleichstand von je 50 Prozent bleiben. Deshalb könnte Thyssenkrupp das Stahlgeschäft weiter wie geplant aus der Bilanz nehmen.

Der Dax-Konzern hatte angekündigt, noch im Juni zu einer abschließenden Entscheidung zu dem Stahl-Gemeinschaftsunternehmen kommen zu wollen. Im Anschluss will Konzernchef Heinrich Hiesinger eine neue Strategie für das Unternehmen vorlegen. (dpa)