Essen. . Die IG Metall zeigt sich nach Gesprächen zur geplanten Stahlfusion von Thyssenkrupp verhalten optimistisch. Bald könnte es zum Showdown kommen.

In der heißen Phase der Verhandlungen über eine Stahlfusion von Thyssenkrupp mit Tata sieht die IG Metall Fortschritte in den Gesprächen mit dem Management. „Die Zahl der offenen Fragen ist kleiner geworden“, sagte Markus Grolms, der als stellvertretender Thyssenkrupp-Aufsichtsratschef die Interessen der Gewerkschaft im Konzern vertritt, im Gespräch mit unserer Redaktion.

„Der Vorstand hat verstanden, was für uns wichtig ist, damit wir zustimmen können“, erklärte Grolms. Einen Automatismus für eine Zustimmung der Arbeitnehmerseite bei der geplanten Abstimmung im Aufsichtsrat Ende des Monats gebe es aber nicht. „Unsere Gespräche mit dem Vorstand waren sachlich und konstruktiv“, betonte Grolms.

Showdown zur Stahlfusion Ende Juni absehbar

Als ein Knackpunkt in den Verhandlungen gilt, dass sich die Stahlgeschäfte von Thyssenkrupp zuletzt deutlich besser entwickelt hatten als beim bisherigen Konkurrenten Tata. Dies soll bei der Gründung des Gemeinschaftsunternehmens (Joint Venture) berücksichtigt werden. „Die Wertlücke muss geschlossen werden, aber nicht durch zusätzliche Schulden für das Joint Venture“, sagte Grolms. Am Mittwoch (13. Juni) hatte der Aufsichtsrat von Thyssenkrupp getagt.

Ein Thyssenkrupp-Sprecher hatte nach dem Treffen im Essener Konzernquartier erklärt: „Wir halten am kommunizierten Zeitplan fest und haben die Absicht, noch im Juni zu einer abschließenden Entscheidung zum Joint Venture zu gelangen.“ Damit dürfte es Ende des Monats zu einem Showdown zur Stahlfusion kommen. Entstehen soll Europas zweitgrößter Stahlkonzern mit 48.000 Mitarbeitern und Hochöfen in Deutschland, Großbritannien und den Niederlanden.