Duisburg. . Positive Jahresbilanz 2017 der DVV-Holding. Gestiegene Stadtwerke-Erlöse nach dem radikalen Umbau tragen die DVG-Verluste bei Bus & Bahn.
Duisburgs Stadttochter DVV beschert seiner Mutter ein gutes Jahr: Die Jahresbilanz 2017 der Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mit den Stadtwerken, der DVG sowie der Dienstleistungstochter Octeo weist einen Gewinn von 3,91 Millionen Euro aus. Gleichzeitig trägt sie mit den Erlösen aus der Energiesparte die Verluste, die Bus & Bahn einfahren. Und: Die DVV-Holding gibt rund 4150 Menschen Arbeit.
Sparprogramm „Repower“ wirkt
2018 ist das letzte Jahr von „Repower“, dem tiefgreifenden Restrukturierungsprogramm des Stadtkonzerns, das 45 Millionen Euro Kosten einspart, rund 300 Stellen abbaute und die Stadtwerke unter der weitgehenden Aufgabe der eigenen Stromerzeugung radikal umkrempelte. Der Erfolg stellte sich schon 2017 ein. „Wir haben die Erwartungen aus dem Restrukturierungsprozess schon heute übertroffen“, kann DVV-Chef Marcus Wittig Vollzug melden.
Das Kohle-Heizkraftwerk in Hochfeld stillgelegt, in Wanheim wächst unterdessen der neue Fernwärmespeicher in den Himmel: Duisburgs Stadtwerke haben sich umorientiert, suchen ihr Heil in der Fernwärme auf Gasbasis und im Ausbau des Netzes. Ohne die verlustreiche eigene Stromproduktion lieferten die Stadtwerke 2017 aus dem Versorgungsgeschäft mit dem Duisburger Kundenstamm bei einem Umsatz von knapp einer Milliarde Euro einen Gewinn von 48,8 Millionen Euro ab. 1,2 Millionen Kilowattstunden Strom setzen die Stadtwerke 2017 ab, das zu 2,6 Millionen Kilowattstunden Gas. Gewinnträchtig auch das 5900 Kilometer lange Stromnetz, die 1700 Kilometer Gas- und knapp 2200 Kilometer Wasserleitung: 29,6 Millionen Euro Jahresgewinn macht die „Netze Duisburg GmbH“.
Gewinne, die Duisburg auch bitter braucht, um den ausweglos defizitären öffentlichen Nahverkehr zu finanzieren. Auf knapp 40 Millionen Euro belief sich 2017 der Zuschussbedarf für Bus und Bahn. Über 62 Millionen Fahrgäste transportierte die DVG und nahm dabei mit 54,8 Millionen Euro gut vier Prozent mehr ein. Der Ausstieg aus dem Verkehrsverbund Via mit Essen und Mülheim scheint sich dabei nicht negativ niedergeschlagen zu haben. Eher positiv, ist aus der DVV-Zentrale zu hören. Dabei sind die Investitionen für die DVG gewaltig, vor allem für die 47 neuen Straßenbahnen. Die ersten sollen 2019 rollen, die ganze Flotte 2023. Rund 130 Millionen Euro kostet das Paket.
Neue Aufgaben im Tierpark
Personalintensives Standbein im DVV-Konzern bleibt die Dienstleistungstochter Octeo mit ihren gut 2000 Mitarbeitern. Sicherheitsleistungen, Gebäudeservice, Personaldienste erbrachten einen gestiegenen Umsatz von fast 52 Millionen Euro und einen Gewinn von 2,9 Millionen Euro.
Nächste Aufgabe für die DVV: Die Übernahme des Zoos, die zum Ende des Jahres vollzogen werden soll und die den Tierpark auf zukunftsträchtige und finanziell wieder handlungsfähige Füße stellen soll.