Duisburg. Eine Woche lang testet die DVV einen Kleintransporter der Post. Bewährt sich der E-Scooter soll er die geplante Flotte bis 2020 ergänzen.
Vorbildlich will der Duisburger Stadtkonzern DVV jetzt die E-Mobilität in der Stadt ankurbeln: „Wir testen den Streetscooter ‘Work’ der Deutschen Post eine Woche lang auf Herz und Nieren“, kündigt DVV-Geschäftführer Axel Prasch an. In zwei Jahren will das Unternehmen 30 Fahrzeuge mit Elektroantrieb anschaffen. Bewährt sich der strombetriebene Kleintransporter in der Praxis, kann er künftig etwa zur Halte- und Baustellenkontrolle eingesetzt werden.
Ideal für den Stadtverkehr
Denn für den Transport von Gerätschaften, Technik und Material sind nicht selten Dieselfahrzeuge im Einsatz – und selbst wenn in Duisburg keine Diesel-Fahrverbote drohen sollten – entlasten dann E-Mobile zumindest vor Ort die Stadtluft. „Wir müssen aber die Auswirkungen des Urteils des Bundesverfassungsgerichts abwarten“, sagt Pierre Scharping, stellvertretender Abteilungsleiter der Duisburger Verkehrsbetriebe DVG.
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4,3 Kubikmeter Platz hat der Scooter im Laderaum, bis zu 720 Kilo kann er aufschultern. Zwischen 80 und 200 Kilometer soll der Streetscooter mit einer Batterieladung zurücklegen können. Ladesäulen gibt es etwa bei den Duisburger Stadtwerken an der Bungertstraße. Dabei ist seine Geschwindigkeit auf 85 Km/h begrenzt und damit ideal für den Stadtverkehr.
Die Karosserie ist aus durchgefärbtem Kunststoff, Teile der Stoßstangen etwa lassen sich ersetzen und auch Inspektionen seien kostengünstiger, erläutert Jörg Vermaeten. Der Leiter für E-Mobilität der Deutschen Post DHL Group übergab am gestrigen Dienstag die Autoschlüssel an die Duisburger Versorgungsgesellschaft.
Umweltbonus von 4000 Euro
35 950 Euro Netto kostet der Post-Scooter mit sogenannter Work-Box im Normalfall für den Privatnutzer. 4000 Euro „Umweltbonus“ kann man dafür abziehen. „Nach zwölf Jahren hat sich das Fahrzeug im Vergleich zu einem Diesel-Transporter amortisiert“, glaubt Vermaeten.
Die DVV will, sofern der Praxistest positiv verläuft, solche Einsatzwagen leasen. Kostenpunkt etwa 250 bis 260 Euro pro Auto im Monat – „das ist ein akzeptables Angebot“, rechnet der DVV-Geschäftsführer vor.
Im Frühjahr 2017 hatte die Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mit einem Praxistest für E-Fahrzeuge begonnen. Bislang allerdings beschränkte man sich auf Klein- und Mittelklassewagen. Prasch sieht indes schon weitere Einsatzmöglichkeiten für einen Stromtransporter. „Elektromobilität ist für uns ein konzernweites Großprojekt. Denn die Entwicklung berührt nahezu alle Geschäftsfelder der DVV. Wenn der Transporter mit einer Kühlbox ausgebaut werden kann, könnte es auch unsere Kantinen beliefern.“
>> DHL WILL 10 000 ELEKTROAUTOS
2011 – weit vor der Dieselkrise – stieg die Deutsche Post DHL Group in die Elektromobilität ein. 5000 von 48 000 Fahrzeugen, die im Einsatz sind, sind aktuell verstromt.
Bis Ende dieses Jahres will die Deutsche Post auf rund 10 000 Elektrolieferfahrzeuge aufstocken. Inzwischen vermietet sie diese auch an Drittkunden.