Duisburg. Der Budenzauber soll künftig eine Woche früher beginnen und sechseinhalb Wochen dauern. Grund: Früher Start der Märkte in Essen und Oberhausen.
Der nächste Weihnachtsmarkt könnte eine Woche länger mit Glühwein und Geschenkartikeln locken. Eine entsprechende Vorlage wurde jetzt der Kommunalpolitik vorgelegt, und SPD und CDU signalisierten bereits Zustimmung.
Wurde der Weihnachtsmarkt bislang immer am Donnerstag vorm Totensonntag (Ende November) eröffnet, soll er nun eine Wiche früher am Donnerstag vorm Volkstrauertag (Mitte November) beginnen und sechseinhalb Wochen dauern, bis Silvester die Buden wieder abgebaut werden.
Konkurrenz der Nachbarstädte
Hintergrund der Verlängerung ist die Konkurrenzsituation im westlichen Ruhrgebiet mit großen Weihnachtsmärkten in den drei Städten Essen, Oberhausen (Centro) und Duisburg, die laut Vorlage der Stadtverwaltung „mit ihren Angeboten und Attraktionen um die überregionalen Gäste konkurrieren“. Beim Weihnachtsmarkt im Centro, der schon in der Vergangenheit früher loslegte als die Wettbewerber in den Nachbarstädten, habe man feststellen können, dass „gerade die erste Woche nach der Eröffnung – insbesondere ohne namhafte Konkurrenz im Umland – erhebliche Umsatzpotenziale durch die große Besucherzahl freimacht“. Nun wolle auch Essen früher mit dem Budenzauber starten, und bei der Stadt macht man sich Sorgen: „Die negativen Auswirkungen für die Duisburger Innenstadt mit dem dort angesiedelten Handel, der Gastronomie und der Hotellerie würden deutlich spürbar sein.“
Nach einer vor wenigen Jahren vorgenommenen Erhebung der Fachhochschule Westküste werden von den rund zwei Millionen Weihnachtsmarktbesucher jährlich rund 75 Millionen Euro ausgegeben, davon entfallen ein Drittel auf die Marktstände und zwei Drittel auf stationären Handel und örtliche Gastronomie.
Verlängerung vor vier Jahren
Wenn die Konkurrenz früher anfange mit ihren Weihnachtsmärkten, müsse „Duisburg auch in die Verlängerung gehen“, sagt Wilhelm Bommann vom Einzelhandelsverband: „Wir messen dem Weihnachtsmarkt einen hohen Stellenwert bei“, er habe eine „Magnetfunktion“ für die gesamte Innenstadt.
Vor vier Jahren wurde der Weihnachtsmarkt schon einmal verlängert. Bis dahin war schon vor Weihnachten Schluss mit dem Bummeln zwischen den Buden. Seit 2014 ging’s über die Festtage weiter bis zum 30. Dezember, dem Tag vor Silvester. Die zusätzlich Markttage wurden sowohl von den Besuchern als auch von der überwiegenden Zahl der Marktbeschicker positiv aufgenommen. Auch eine Verlängerung bis ins neue Jahr war schon einmal im Gespräch.
>> RUHE AN DEN STILLEN TAGEN
Wenn der Stadtrat am 2. Juli „Ja“ sagt zur Verlängerung, könnte der nächste Weihnachtsmarkt am 15. November beginnen und nicht erst am 22. November.
Dann würden die beiden „stillen Feiertage“ Totensonntag und Volkstrauertag in diese Zeit fallen.
Nach dem Gesetz könnten die Marktbuden an diesen Tagen ab 18 Uhr öffnen. Aber in Duisburg will man darauf verzichten und Rücksicht nehmen auf die Interessen der Kirchengemeinden und den Markt an beiden Tagen komplett geschlossen halten.