Duisburg. . Einstimmige Entscheidung für Sanierungen mit einem Umfang von 62,8 Millionen Euro. Acht Sport-Außenanlagen werden ebenfalls instand gesetzt.
An insgesamt 31 Duisburger Schulen sollen weitere Sanierungsprojekte mit einem finanziellen Gesamtvolumen von rund 62,8 Millionen Euro umgesetzt werden. Der Schulausschuss stimmte nun der Liste mit Vorschlägen für die Arbeiten zu, die mit Mitteln aus dem Anfang des Jahres beschlossenen Förderprogramm des Bundes unter dem Titel „KIDu Schule“ realisiert werden sollen.
Acht Außenanlagen für den Schulsport saniert
Dabei überweist die Bundesregierung aus dem insgesamt 3,5 Milliarden Euro schweren Paket für finanzschwache Kommunen 56,5 Millionen Euro nach Duisburg, auf 6,3 Millionen beläuft sich der städtische Eigenanteil. Genug, um nicht nur marode Schulgebäude instand zu setzen. An acht Schulen werden zudem die Außenanlagen für den Schulsport saniert.
Der Schwerpunkt liegt allerdings, wie schon bei den bereits beschlossenen und aus dem Landes-Förderprogramm „Gute Schule 2020“ finanzierten Bauprojekten, auf der energetischen Sanierung der Gebäude: Dächer und Fenster, Fassaden-Dämmung, eine zeitgemäße Heiz- und Regeltechnik.
Modernisierung von Fassaden, Fenstern, Dächern
Die dicksten Brocken im Paket entfallen auf den Standort Wrangelstraße (Kaßlerfeld), wo für 3,6 Millionen Euro ein Zentrum Deutsch als Zweitsprache (DaZ) der Globus-Gesamtschule entsteht. Mit 2,5 Mio Euro werden Fenster und Fassaden des Bertolt-Brecht-Berufskollegs in Rheinhausen saniert. Für die Modernisierung der Sporthalle der Heinrich-Heine-Gesamtschule (R’hausen) sind 2,2 Mio Euro eingeplant. Die Förderschule Waldschule (Buchholz) bekommt für 2,2 Mio Euro neue Fenster und Heizungen. Weitere 2,4 Mio € fließen in die Modernisierung von Fassaden, Fenstern und Dächern am Mannesmann-Gymnasium (Huckingen). Dach, Fenster und Gebäudetechnik werden in der Dependance der Gesamtschule Emschertal (Neumühl) für 2,55 Mio Euro instand gesetzt.
In die Sanierung von folgenden acht Sport-Außenanlagen investiert die Stadt rund 4,5 Millionen Euro: Kopernikus-Gymnasium (Walsum), Leibniz-Gesamtschule (Hamborn), Grundschule Wiesbadener Straße (Meiderich), Gesamtschule Mitte (Neudorf), Grundschule Van-Gogh-Straße (Rheinhausen), Gesamtschule Süd (Großenbaum), Grundschule Böhmer Straße (Buchholz) und Sekundarschule Süd (Huckingen).
Projekte müssen bis spätestens 2022 fertig gebaut sein
„Ein Meilenstein auf dem Weg zur Sanierung der Schullandschaft“, nennt Benedikt Falszewski (SPD) das Sanierungspaket, Peter Ibe (CDU) verweist auf weitere Aufgaben, etwa die Kosten für die Rückkehr der Gymnasien zum G9-Abitur. Diese Kosten kann die Verwaltung noch nicht beziffern.
Die KIDu-Schule-Projekte müssen sie bis spätestens Ende 2022 baulich fertig und vollständig abgenommen sowie bis zum Ende 2023 abgerechnet sein. Ein ehrgeiziger Zeitplan angesichts der Vielzahl der Projekte, für die zwar Geld zur Verfügung steht, nicht aber Planer und Bauunternehmen zur Realisierung. Außerdem sind Personalkosten für die Projektplanung nicht förderfähig. „Es ist deshalb wohl erforderlich, dass die Fristen verlängert werden“, sagt Duisburgs Bildungsdezernent Thomas Krützberg.
Neumühler Schüler treten für neue Mensa in Sitzstreik
Eine neue Schulmensa und mehr Räume in den Schulgebäuden fordern Eltern, Kinder und Lehrer der Gesamtschule Emschertal seit Jahren. Weil sich nichts bewegt, traten die Kinder jetzt in Streik.
Um 10 Uhr am Montagmorgen ließen 600 Kinder in den Räumen der Gesamtschule Emschertal ihre Stifte fallen und versammelten sich auf dem Schulhof. Mit Transparenten, Brötchen, Obst und Getränken ausgestattet, veranstalteten die Kinder der Klassenstufen sechs bis acht einen Sitzstreik. Einige Kilometer weiter, am zweiten Schul-Standort in Obermarxloh, taten es ihnen ihre Mitschüler gleich.
Finsterer Kellerraum als Aushilfs-Mensa
Seit 27 Jahren, erzählten Schülervertreter, Pädagogen und Elternvertreter vor Ort, diene ein finsterer Kellerraum als Aushilfs-Mensa. Zahlreiche Kinder essen zwischen acht Uhr und 15.45 nicht mehr in der Schule, sondern decken sich im Discounter nebenan mit Fertig-Essen und Snacks ein.
Alle Bemühungen, eine neue Mensa zu bekommen, scheiterten bislang. Ebenso die Hoffnung, zusätzliche Räume für Kurse, Inklusion, oder wenigstens ein Elternzimmer zu bekommen. Schulleiter Christoph Hönig begrüßt das Engagement der Kinder. Diese lernten, für gemeinsame Ziele einzustehen: „Das ist handlungsorientierter Politik-Unterricht.“