Duisburg. . Thyssenkrupp errichtete eine Produktionsanlage in der indischen Metropole Nashik. Hergestellt wird Elektroband – mit Vormaterial aus Bruckhausen.

Thyssenkrupp hat in Indien eine neue Produktionsanlage in Betrieb genommen, um dort sogenanntes kornorientiertes Elektroband herzustellen. Der Stahl für die Anlage in der Millionenstadt Nashik, 160 Kilometer nordöstlich von Mumbai gelegen, wird aus Duisburg geliefert, zum großen Teil von der Gießwalzanlage in Bruckhausen.

„Damit ist Thyssenkrupp der erste und zurzeit einzige Hersteller der speziellen Stahlsorte in Indien, die vor allem für eine verlustarme Übertragung von Energie in Transformatoren gebraucht wird“, heißt es bei Deutschlands größtem Stahlhersteller. Kornorientiertes Elektroband komme dort zum Einsatz, wo elektrische Energie effizient umgewandelt, transportiert und genutzt werde.

Für Indiens Stahlmarkt ein Meilenstein

„Für den Stahlmarkt in Indien ist die Produktion von kornorientiertem Elektroband im eigenen Land ein Meilenstein. Mit unserem jahrzehntelangen Know-how in der Herstellung dieses in der Stromübertragung effizienten Stahls tragen wir dazu bei, die große Nachfrage nach flächendeckender und gleichzeitig umweltschonender Stromversorgung in Indien zu bedienen“, sagt Dr. Jens Overrath, Chef von Thyssenkrupp Electrical Steel.

Die Produktionsanlage für kornorientiertes Elektroband im indischen Nashik wird mit Stahl aus den Duisburger Stahlwerken des Thyssenkrupp-Konzerns versorgt.
Die Produktionsanlage für kornorientiertes Elektroband im indischen Nashik wird mit Stahl aus den Duisburger Stahlwerken des Thyssenkrupp-Konzerns versorgt. © Thyssenkrupp Steel Europe

Ausgelegt ist die Anlage im indischen Binnenland auf eine Jahreskapazität von 35 000 Tonnen. Es gebe bereits eine Vielzahl von Kundenaufträgen, teilte Thyssenkrupp anlässlich der Einweihung mit. Davon stammten zwei Drittel aus Indien. In Nashik arbeiten derzeit 500 Mitarbeiter.

Schlüsselrolle bei der Enrgieversorgung

„Elektroband spielt eine Schlüsselrolle bei der Energieversorgung und damit für den Erfolg der Energiewende“, so Thyssenkrupp zu dem besonderen Stahl. Bereits heute müsse die schwankende Nachfrage nach Strom gesteuert und ausgeglichen werden. Mit der stärkeren Nutzung von erneuerbaren Energien werde diese Aufgabe künftig noch komplexer. Kornorientiertes Elektroband werde überall gebraucht, wo elektrische Energie effizient umgewandelt, transportiert und genutzt wird, wie etwa in Verteil- und Leistungstransformatoren.

Denn um Strom über große Entfernungen zu transportieren, muss er auf eine hohe Spannung gebracht werden – etwa tausend Mal höher als in häuslichen Steckdosen. Für die Nutzbarkeit in Haushalten und Industrie muss die Stromspannung wieder transformiert werden. Und Elektroband von Thyssenkrupp ist laut Hersteller „Kernwerkstoff“ für energieeffiziente Transformatoren und große Hochleistungsgeneratoren.

>> Thyssenkrupp gehört zu Weltmarktführern

- Der Stahlbereich von Thyssenkrupp ist nach eigenen Angaben einer der weltweiten Marktführer von kornorientierten Hightech-Elektrobändern.

- Forschungs- und Entwicklungsabteilungen in Gelsenkirchen, Isbergues (Frankreich) und Nashik (Indien) optimieren permanent Elektroband. In Gelsenkirchen arbeiten 640 Mitarbeiter, in Isbergues 530.