Duisburg. . Die städtischen Planer rechnen mit fast 128 Millionen Euro. Kritik gibt es an einem vorgesehenen Montageplatz in einer Grünanlage.

Der zweite Bauabschnitt des Karl-Lehr-Brückenzuges zwischen Kaßlerfeld und Ruhrort trifft auf breite Zustimmung in der Kommunalpolitik, auch wenn er mit fast 128 Millionen Euro deutlich teurer ausfallen wird, als bei Beginn der Planungen kalkuliert. Politisch umstritten ist indes die Nutzung einer Grünanlage in unmittelbarer Brückennähe als Montageplatz für den Neubau.

40 Mio Euro weniger sahen die Kostenplanungen 2011 vor, zuletzt war seitens der Brückenplaner schon von 110 Mio Euro die Rede. Bei der aktuellen Finanzplanung seien Baukostensteigerungen der letzten Jahre, konkretisierte Planungen und auch ein Kostenpuffer eingeplant, erläuterte Planungsdezernent Carsten Tum am Donnerstag bei einer gemeinsamen Sitzung der Bezirksvertretungen Mitte, Homberg/ Ruhrort/ Baerl und des Ausschusses für Stadtentwicklung. Den städtischen Eigenanteil am Brückenbau bezifferte er auf 16 Mio Euro, der Rest wird über Fördermittel bezahlt.

Neubau soll im Herbst ausgeschrieben werden

© Stephan Eickershoff

Im Herbst soll der Neubau ausgeschrieben werden, damit 2019 mit dem gleichzeitigen Bau einer Brücke über die Ruhr und einer weiteren über den Hafenkanal begonnen werden kann. Beide Überführungen sollen an Land gebaut und dann parallel zu den vorhandenen Brücken eingebaut zu werden. Nach Abriss der maroden Konstruktionen ist eine Verschiebung der Neubauten an die Stelle der Vorgänger vorgesehen. „Dieser Brückenbau ist immens wichtig“, mahnte Tum. Gutachter haben dem wichtigen Brückenzug über den Hafen eine Lebensdauer von noch zehn Jahren attestiert.

Die Bezirksvertretung Mitte hatte die Nutzung der ruhrnahen Grünanlage am Kaßlerfelder Kreisel als Montageplatz kürzlich erst einstimmig abgelehnt und blieb auch bei ihrer Kritik an den Plänen und ihrer Forderung, Alternativen zu finden. Aus Sicht der Planer ist das erst 2016 neu gestaltete Gelände alternativlos. Es werde im Anschluss an den Brückenbau eine Wiederherstellung geben, versprach Tum, überzeugte die Kritiker aber nicht.