Duisburg. . Silke Maas, Eisdielen-Besitzerin aus Neuenkamp, hat sich eine neue Sorte mit Lokalkolorit ausgedacht: „Rheinorange“. Hommage an das Kunstwerk.

Duisburg sonnt sich! Die Wetterfrösche quaken für dieses Wochenende einen makellos azurblauen Himmel und Temperaturen von bis zu 25 Grad voraus. Wer bei solch sommerlichen Bedingungen eine ganz besonders lokalpatriotische Form der Abkühlung sucht, der wird bei Silke Maas schnell fündig. Die 54-Jährige ist seit 2006 Chefin der Eisdiele „Zum Kuckuck“ in Neuenkamp. Und zum Start dieser Saison hat sie sich eine Sorte ausgedacht, die vor Duisburg-Kolorit nur so strotzt: die „Rheinorange“.

Fruchteis mit Milch als Zutat

Silke Maas ist seit 2006 die Chefin in der Eisdiele „Zum Kuckuck“ in Neunkamp.
Silke Maas ist seit 2006 die Chefin in der Eisdiele „Zum Kuckuck“ in Neunkamp. © Lars Fröhlich

„Orangeneis ist in den vergangenen Jahren deutlich seltener in Eisdielen zu finden. Ich bin aber ein Fan und habe jetzt mal eine neue Rezeptur ausprobiert, damit das Eis etwas kräftiger schmeckt“, erzählt die Laden-Besitzerin, die in Neuenkamp aufgewachsen ist und heute in Rheinhausen-Mitte lebt. Neben frisch gepressten Orangen und Trüffelaroma mischt sie auch immer eine Geheimzutat bei. Und das Besondere: Auch für all ihre Fruchteissorten verwendet Maas Milch zur Herstellung. Das mache das Eis schmeck- und sichtbar cremiger. „Die Konsistenz ist dadurch eine ganz andere“, sagt sie.

Ihre Neukreation taufte die Eis-Expertin auf den Namen „Rheinorange“, weil sie das gleichnamige Kunstwerk so mag, das sich seit 1992 am Duisburger Zusammenfluss von Rhein und Ruhr gen Himmel erhebt. „Ich habe aber auch mal selbst dort in Kaßlerfeld gelebt und fühle mich auch mit diesem Stadtteil noch sehr verbunden.“

Rheinorange: Das Kunstwerk inspirierte die Eis-Macherin zur Kreation einer neuen Sorte.
Rheinorange: Das Kunstwerk inspirierte die Eis-Macherin zur Kreation einer neuen Sorte. © Stephan Eickershoff

Sechs von sieben Tage pro Woche startet Maas um 9 Uhr in ihren Arbeitstag, wenn sie damit beginnt, das Eis frisch zuzubereiten. Sie ist in Besitz von zwei alten Eismaschinen der Firma Boku, die einige Jahrzehnte auf dem Buckel haben. Deren metallischer Pürierstab ist derart kräftig, dass er etwa ganze Schokoladenblöcke in kleinste Teile zersplittert, wenn das Stracciatella-Eis hergestellt werden muss.

Um 11 Uhr öffnet Maas ihren Laden. „Feierabend ist erst, wenn auch der letzte Kunde zufrieden ist“, so Maas. Das könne an „Großkampftagen wie sonntags“ dann auch mal um 22 Uhr sein. Danach müsse noch alles sauber gemacht werden. „14-Stunden-Arbeitstage sind für mich in der Hauptsaison daher keine Seltenheit.“

Die ganze Familie hilft mit

Die ganze Arbeit, die in ihrem Ladenlokal anfällt, braucht sie aber nicht allein zu schultern. Die ganze Familie unterstützt sie vor und hinter der Theke. „Wir sind ein eingespieltes Team“, sagt sie.

Von Ende Oktober bis weit in den Februar schließt Silke Maas ihre Eisdiele immer: „Und wenn ich dann wieder aufmache, wissen alle in Neuenkamp, dass der Frühling da ist.“ Die vielen eiskalten Tage im März hätten sich natürlich auch auf ihr Geschäft negativ ausgewirkt. Umso erleichterter ist Maas über die Wetter-Qualität im April, der seit Tagen im frühsommerlichen Gewand daherkommt. Hat sie denn auch nach zwölf Jahren in Verantwortung noch Lust auf ihren Job? Da lächelt Maas und sagt: „Natürlich! Es ist meine Berufung, Eis zu machen.“

Samstag ist der einzige Ruhetag

Wer das „Rheinorangen“-Eis oder eine andere Sorte von Silke Maas einmal selbst probieren möchte, der kann das heute nicht, sondern muss sich bis zum morgigen Sonntag gedulden:
Der Samstag ist der einzige Ruhetag in der stressigen Arbeitswoche der Eisdielen-Besitzerin.

Die Eisdiele „Zum Kuckuck“ liegt am Rande der Lilienthalstraße in Neuenkamp. Vor allem Anwohner schauen hier regelmäßig vorbei. „Ich habe aber auch viele Stammkunden aus Alt-Homberg, der Stadtmitte, aus Rheinhausen und sogar aus Essen“, zählt Maas auf. Es gibt nur wenige Sitzplätze im und vor ihrem Ladenlokal. Radfahrer und Spaziergänger, die zum nahe gelegenen Rheindamm wollen, nehmen ihr Eis gern „auf die Hand“.