Spaziergänger, Kleingärtner, Angler und Radfahrer genießen auch in Duisburg den strahlendem Sonnenschein. Am Freitag soll es noch schöner werden.

  • Der Freitag soll der bislang wärmste Tag des Jahres werden, am Donnerstag gab’s einen Vorgeschmack
  • Auch in Duisburg nutzten Spaziergänger, Freizeitsportler, Radfahrer und Angler das herrliche Wetter
  • In den Eisdielen schmecken die fruchtigen Sorten derzeit ganz besonders erfrischend

Mit bis zu 24 Grad soll der heutige Freitag der bisher wärmste Tag des Jahres werden. Der Frühling, er präsentiert sich von seiner sommerlichsten Seite. Einen Vorgeschmack auf das traumhafte Wetter erhielten alle Menschen in Duisburg bereits gestern. Da lockte die strahlende Sonne bereits Naturgenießer, Spaziergänger und Hobby-Sportler ins Freie.

Wenn es draußen schön ist, geht Hannah Herzer am liebsten in den Botanischen Garten in Duissern. „Hier ist es tagsüber ganz ruhig, so dass ich ganz entspannt ein Buch lesen kann“, erzählt die junge Mutter, die mit ihrem sechs Monate alten Tochter Ronja im Kinderwagen eine Runde durch den Park dreht. An diesem „Naherholungsgebiet vor der Haustür“ – die 32-Jährige wohnt in der Nachbarschaft – mag sie vor allem die Vielfalt an Blumen und Pflanzen.

Plausch-Ecke mit tollem Ausblick

Uwe Heger und sein Hund „Balto“ nutzen den Botanischen Garten mit seinen blühenden Magnolien gern für eine kleine Runde aus.
Uwe Heger und sein Hund „Balto“ nutzen den Botanischen Garten mit seinen blühenden Magnolien gern für eine kleine Runde aus. © Stephan Eickershoff

Für ein kleines Pläuschchen haben sich Ingeborg Maj und Elisabeth Paulus auf zwei der hölzernen Stühle im Botanischen Garten gesetzt. Maj ist im Vorjahr von Wesel nach Duisburg gezogen. Sie genießt die Natur und den tollen Ausblick hier im Grünen. Und für die Lehrerin Paulus ist „dieses schöne Fleckchen Erde eine Ruhe-Oase, die ich nutze, wenn ich beim Korrigieren von Klausuren mal eine kurze Pause machen will“. Auch sie wohnt gleich um die Ecke.

Die Sonne hat auch Wolfgang Schürmann ins Freie gelockt. Der Kleingärtner hat seit vier Jahren eine Parzelle beim KGV Ruhrau in Duissern. Er ist gerade dabei, ein Hochbeet zu bauen, in das seine Frau Möhren pflanzen will. „Wir leben in einer Eigentumswohnung, die keinen Garten hat“, erzählt der Erzieher aus Wanheimerort. „Dieser Kleingarten ist für uns ein wunderbarer Rückzugsort“, sagt er.

Einen Radieschen-Wurf von Schürmanns Gartenhäuschen entfernt donnern Laster und Autos auf der A 40 in Richtung Kreuz Kaiserberg. Doch von dem Verkehr ist außer einem Rauschen fast nichts zu hören – den Lärmschutzwänden sei Dank. 500 Meter Luftlinie von dort entfernt sitzt Bernd Glaser am Ruhrufer. Der Meidericher (71) ist seit 22 Jahren Angler aus Leidenschaft. „Ich genieße hier die Ruhe, die Stille, das Alleinsein“, zählt er die Vorzüge seines Stammplatzes auf. Natürlich ist es toll, wenn mal ein Barsch, Karpfen oder Hecht anbeißt. Aber wichtiger als der Fang und das gute Wetter ist ihm die Auszeit und die Entspannung, die er beim Angeln verspürt.

Auf einem Discounter-Parkplatz verstaut Bernd Steffens nicht nur Hund „Rabauke“ im hinteren Bereich seines Kombis, sondern auch die Einkäufe. „Wir werden morgen Abend auf jeden Fall im Garten grillen. Ein paar Freunde kommen vorbei. Besser lässt sich das schöne Wetter nicht nutzen“, findet er. Vor der Heimfahrt will er mit seinem Vierbeiner aber noch kurz Gassi gehen. Ihr bevorzugtes Revier sind die Rheinwiesen bei Kaßlerfeld.

Dort nehmen Bodo Bremkamp und Nicole Eickhoff gerade Kurs auf die Rheinorange. Mit dem Fahrrad sind Vater und Tochter von Essen-Holsterhausen aus nach Duisburg gestrampelt. „Das waren rund 30 Kilometer. Pro Jahr radle ich 4000“, erzählt der 78-jährige Bremkamp. Er war schon öfter an der Mündung der Ruhr in den Rhein, seine Tochter feiert Premiere. „Toll ist es hier“, findet sie. Und blickt staunend auf das sich gen Himmel erhebende Kunstwerk.

Auch Inge und Wolfgang Wittmann aus Erkelenz erkunden in der Sonne Duisburg per Rad. „An einigen Stellen waren die Beschilderungen des Radweges nicht eindeutig“, erzählen die Wittmanns am Fuße der Rheinorange. „Aber uns haben einige nette Leute auf der Straße sofort weitergeholfen.“

Frisches Apfel- und Limetten-Eis

Silke Sander ist die Inhaberin der Eisdiele „Zum Kuckuck“ in Neuenkamp. Das Geschäft übernahm sie im Jahr 2006 von ihren Eltern.
Silke Sander ist die Inhaberin der Eisdiele „Zum Kuckuck“ in Neuenkamp. Das Geschäft übernahm sie im Jahr 2006 von ihren Eltern. © Stephan Eickershoff

Nach dem Radeln ist eine Erfrischung stets willkommen. Und wer in Neuenkamp unterwegs ist, sollte einen Zwischenstopp in der Eisdiele „Zum Kuckuck“ an der Lilienthalstraße einlegen. Christine und Gerhard Patzelt boten dort seit 1989 selbst gemachtes Eis an. Seit 2006 füllt Tochter Silke Sander die Hörnchen und Becher. Mit ihrer Mutter ist sie gerade dabei, Waldmeister-Eis herzustellen. Frisch-fruchtige Sorten wie Apfel oder die leckere Limette seien bei schönem Wetter besonders gefragt. Die treue Stammkundschaft steht aber im Alltag auf Klassiker: Schoko, Vanille, Erdbeere und Stracciatella.

„Mein Mann ist seit 1970 mit dem Eiswagen durch Neuenkamp gefahren“, erzählt Patzelt. Und trotz dieser langen Verbindung gibt es nicht Wenige im Stadtteil, die sie immer mit Frau Kuckuck ansprechen. „Das stört mich aber nicht.“ Hauptsache, das Eis schmeckt.