Duisburg/Herne. Jeanette, die Mutter des ermordeten Jaden, hat mithilfe einer RTL II-Sendung und einer Benefiz-Aktion einen fahrtauglichen Kombi bekommen.
Es ist ein Kombi, ein Škoda Roomster. Damit kann Jeanette ihre beiden verbliebenen Söhne, die starke Sehschwierigkeiten haben, zu den Fachärzten und Kliniken fahren. Ihr alter Peugeot war schrottreif und ein neuer Wagen dringend nötig.
Jeanette, die Mutter des vor etwa einem Jahr ermordeten Jaden aus Herne, fand finanzielle Unterstützung für ihren neuen Pkw: Dank der RTL II-Sendung „Mein neuer Alter“ mit Det Müller und einer Benefizaktion im Duisburger Autohaus Tiemeyer kann Jeanette wieder ein fahrtaugliches Auto nutzen. „Drei Monate schon konnte ich den alten Wagen nicht mehr fahren“, sagt sie. Die Mutter von Jaden freut es, dass ihre Kinder genug Platz im Wagen haben, „und selbst der Hund passt noch mit rein.“
Fotos mit Fußball-Legenden
Um die Mutter moralisch oder finanziell zu unterstützen, kamen zu der Benefiz-Veranstaltung am Donnerstag rund 40 Menschen. Viele davon gehörten zu Jeanettes Familie oder waren Bekannte. Die restlichen Besucher spendeten ein paar Euro für Fotos mit Fußball-Legenden: MSV-Legende Bernard „Ennatz“ Dietz, Manni Burgsmüller, Rüdiger Abramczik und Ex-Nationalspieler Klaus Fischer waren im Autohaus Tiemeyer im Stadtteil Ruhrort. „Ich bin extra früher aus Berlin zurückgekommen, um dabei zu sein“, sagt „Ennatz“, bevor er ein paar Mal auf die aufgestellte Torwand schießt.
Bis kurz vor der Übergabe hatte Jeanette keine Ahnung, ob und welches Auto sie bekommt: „Ich wollte nur eines, das nicht kaputt ist, Platz hat und noch lange fahren kann“, sagt sie. Ein Bekannter empfahl ihr die RTL II-Sendung, „und die Zusammenarbeit mit Det war super und ganz entspannt“, berichtet Jeanette, die selbst einen niedrigen vierstelligen Betrag beisteuerte.„Mein alter Neuer“-Moderator Det Müller kennt derweil den Schauplatz der Benefiz-Veranstaltung. „Wir sind schon in zwei Folgen aufgetreten“, sagt Tiemeyer-Betriebsleiter Andreas Klosterköther.
Kritik an der Benefiz-Aktion
Nicht nur in zahlreichen Internetkommentaren gibt es Kritik an der Aktion, die eine reine Werbeveranstaltung sei und einen faden Beigeschmack habe. Auch vor Ort sind einige Besucher, die die Benefiz-Aktion sehr skeptisch betrachten: „Ich habe erst hier erfahren, dass es sich um eine Fernsehsendung handelt und Spenden für Jadens Mutter gesammelt werden“, sagt Karin Posselt. „Ich halte das für einen zweifelhaften Weg, um an ein Auto zu kommen.“ Klosterköther meint zu der Kritik: „Wir wollen nicht nur spenden, weil das Fernsehen dabei ist, sondern weil es uns um den guten Zweck geht.“ Immerhin sei die Firma auch „stillschweigend“ sozial aktiv.