Duisburg. . Das WAZ-Medizinforum in den Sana-Kliniken wirbt für die so wichtige Krebsvorsorge, die mögliche Polypen nicht zu Tumoren werden lässt.
Jedes Jahr erkranken in Deutschland mehr als 63 000 Menschen neu an Darmkrebs, rund 27 000 sterben daran. Dabei hat Darmkrebs eine fast 100-prozentige Heilungschance – wenn er rechtzeitig erkannt wird. Trotz allen Werbens seit Jahren: Der Anteil der Menschen ab 55 Jahren, die zur Vorsorge-Untersuchung, zur Darmspiegelung, gehen, liegt immer noch deutlich unter 40 Prozent. Nächster Anlauf für mehr Informationen zur Koloskopie ist das WAZ-Medizinforum am Mittwoch, 28. März, um 18 Uhr in den Sana-Kliniken.
Die Angst vor der Koloskopie, die den Darm nach möglichen Polypen absucht, aus denen sich die gefährlichen Tumore entwickeln, will Dr. Barbara Strey, Chefärztin der Klinik für Gastroenterologie, auf dem Informationsabend nehmen. Koloskopie tut nicht weh, ist schnell ambulant erledigt, auch die Substanzen, die der Patient vorher zur Darmreinigung trinken muss, sind schmackhafter geworden.
Tipp von ihr zudem: Die Flüssigkeit kalt stellen, man kann sie auch mit Zusätzen wie klaren Säften ergänzen. Und die Angst, dass man bei der Darmspiegelung etwas findet, ist ein ganz schlechter Ratgeber. Die Botschaft ist eigentlich einfach: Wer sich regelmäßig untersuchen lässt, wer keine Polypen hat, dessen Darmkrebsrisiko tendiert praktisch gegen null. Übrigens: Frauen sind beim Thema Darmkrebsvorsorge vernünftiger als Männer. „Darmkrebsgefährdet sind vor allem Menschen ab dem 50. Lebensjahr. Je älter wir werden, umso wichtiger wird ein Vorsorge-Check für Darmkrebs“, so Strey.
Polypen werden entfernt
Wird bei der Untersuchung kein Befund festgestellt, ist eine erneute Koloskopie erst nach zehn Jahren notwendig. Wurden ein oder mehrere Polypen während der Darmspiegelung entfernt, so ist eine erneute Diagnostik nach drei bis vier Jahren zu empfehlen. Denn: Ein Darmtumor entwickelt sich aus einem Polyp innerhalb eines Zeitraums von zirka zehn Jahren.
Allein in den Sana-Kliniken werden jedes Jahr rund 1000 Darmspiegelungen durchgeführt. Dabei diagnostiziert und entfernt die Gastroenterologin Dr. Barbara Strey bei fast einem Drittel ihrer Patienten Darm-Polypen. Rund ein Viertel der Betroffenen sind familiär vorbelastet, bei ihnen besteht ein genetisches Risiko. In Fällen bei direkten Blutsverwandten ist die Koloskopie also umso wichtiger. Auch Menschen mit chronischen Darmentzündungen und Diabetes Typ 2 haben ein erhöhtes Darmkrebs-Risiko und sollten sich daher regelmäßig untersuchen lassen. Und natürlich gilt, so die Chefärztin: Bei Beschwerden wie Bauchschmerzen, Blut im Stuhl, oder Verstopfung, Durchfall und/oder Müdigkeit sollte auf jeden Fall zur Abklärung ein Arzt aufgesucht werden.
Chirurg erklärt Operationsverfahren
Aber auch eine mögliche Darmkrebsdiagnose ist heute keine lebensbedrohliche Hiobsbotschaft mehr. Vor allem in frühen Stadien und bei kleinen Tumoren, die nicht gestreut haben, sind die Heilungschancen immer noch sehr groß. Der Chefarzt der Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie in den Sana-Kliniken, Dr. Mark Lienert, wird auf dem Medizinforum die unterschiedlichen Operationsverfahren erklären. Wichtig vorab ist die weitere Untersuchung der Tumore und ihrer Ausbreitung. Wie groß sind sie, haben sie die Darmwand schon durchbrochen, sind Lymphgefäße betroffen oder die Leber? Oft genügt die lokale, auch minimal-invasive Entfernung der bösartigen Polypen mit der „Schlüsselloch-Operation“, nach der auch keine Chemo- oder Strahlentherapie nötig ist – regelmäßige Kontrolle aber schon. Wichtig ist Dr. Lienert dabei die Zusammenarbeit mit den anderen klinischen Disziplinen. In der „Tumorkonferenz“ wird der Behandlungsplan gemeinsam mit Gastroenterologen, Pathologen, Radiologen und Strahlentherapeuten besprochen.
>>ANMELDUNG FÜR DAS WAZ-MEDIZINFORUM
Für das WAZ-Medizinforum am Mittwoch, 28. März, um 18 Uhr im Hörsaal der Sana-Kliniken in Wanheimerort können sich Interessierte und Betroffene ab Donnerstag, 15. März, unter der WAZ-Hotline, 0201 804-8058, einen der kostenlosen Plätze sichern.
Nach den Vorträgen von Dr. Barbara Strey, Chefärztin der Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie, und Dr. Mark Lienert, Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie, können die Gäste wie immer im Plenum und anschließend in Einzelgesprächen Fragen stellen.