Duisburg. . Das nächste WAZ-Medizinforum beschäftigt sich mit Schmerzen in der Schulter. Oft helfen endoskopische Operationen. Betroffene können sich anmelden.

Betroffene können sie nur schwerlich auf die leichte Schulter nehmen: Akute oder chronische Schulterschmerzen können höllisch weh tun, machen Bewegungen zur Tortur - und dabei ist das Schultergelenk fast immer in Bewegung. Schultergelenkschmerzen und ihre Behandlung sind Thema des nächsten WAZ-Medizinforums am Mittwoch, 31. Januar, um 18 Uhr im Rheinhauser Johanniter-Krankenhaus.

Angriffsflächen für Verschleiß und Entzündungen

Was sich viel bewegt - im Grunde um 360 Grad, nutzt sich auch schnell ab oder kann sich entzünden: Unter Schmerzen im Schultergelenk leiden viele Menschen. Die Nähe zu den Halswirbeln und dem anfälligen Nacken tut ihr Übriges dazu. Gelenk, Knochen. Nervenstränge und eine Vielzahl von Sehnen bieten Angriffsflächen für Verschleiß und Entzündungen. „Oft kommt es zu intensiven und akuten Schmerzen“, weiß Dr. Martin Fischer, Chefarzt der Klinik für orthopädische Chirurgie und Unfallchirurgie. Messerstichartige Schmerzen, die zudem häufig in den Bizeps im Oberarm strahlen. Die Ursachen sind vielfältig. Mal ist es die Dauerbelastung, etwa bei Handwerkern, die oft über Kopf arbeiten müssen, mal die akute Überlastung nach langer, ungewohnter Arbeit – „zum Beispiel beim Gardinen aufhängen“, so Fischer.

Das Röntgenbild zeigt ein implantiertes neues Schultergelenk.
Das Röntgenbild zeigt ein implantiertes neues Schultergelenk. © Jörg Schimmel

Betroffene können ein schmerzliches Lied davon singen: Entzündete Schleimbeutel, die „Stoßdämpfer“ am Gelenk, sind oft Grund für die Schmerzen in der Schulter. Häufig haben Sehnen auch nicht genug Platz im Gelenkspalt unter dem knöchernen Schulterdach, das sich unter Belastung verengt und die Sehnen ständig reizt, sie auch dauerhaft verletzen kann, es Sehenrisse gibt. Knöcherne Überstände können zudem auf die Sehnen drücken. Bekannt ist auch die „Kalkschulter“. Und das Gelenk mit seinem großen Gelenkkopf und seiner vergleichsweise kleinen Pfanne ist Verschleiß ausgesetzt.

Operieren übers Schlüsselloch

Bis Chirurgen wie Dr. Fischer aktiv werden müssen, helfen oft konservative Behandlungen, betont der Chefarzt. Schmerzmittel, auch gezielt gesetzte Spritzen, Kühlungen bei Schleimbeutel-Entzündungen können akute Schmerzen lindern. Hilfreich ist auch – dann aber längerfristig – Physiotherapie und Übungen zur Stärkung der Muskulatur, die die Sehnen wieder entlasten.

Der Chefarzt wird auf dem Medizinforum erläutern, wie Chirurgen mit arthroskopischen Operationen, also mit Gelenkspiegelungen helfen können, wenn die Beschwerden bleiben. „Mit der Endoskopie kann man fast alles machen“, so Fischer. Über kleine Schnitte gelangt der Operateur mit seinen endoskopischen Instrumenten in die Schulter und kann entzündete Schleimbeutel entfernen, gerissene Sehnen an- und zusammennähen oder auch mit High-Speed-Fräsen millimetergenau Knochen-Überstände oder Verkalkungen entfernen. „Nach der Operation ist eigentlich alles vorbei“, sagt Fischer, stellt aber zugleich klar: Ein paar Wochen kann es schmerzhaft bleiben. Fischer rät dringend zu Reha-Maßnahmen nach einer Schulteroperation.

Das „große Besteck“ kommt bei einem künstlichen Schultergelenk zum Einsatz. Da habe sich auch in der Medizin- und Implantattechnik in den letzten Jahren viel getan, doch Fischer sieht „noch Luft nach oben“. Auch wegen der schwierigen Gelenkstruktur und den hohen Beweglichkeitsanforderungen werden künstliche Schultergelenke aber deutlich seltener eingesetzt: Neue Hüften bundesweit etwas 250 000 Mal im Jahr, Schultergelenke etwa 15 000 Mal. Auch bei Unfällen setzen die Chirurgen stets erst auf den Erhalt bzw. auf die Widerherstellung des Gelenks.

>>JETZT FÜR DAS MEDIZINFORUM ANMELDEN

Für das WAZ-Medizinforum am Mittwoch, 31. Januar, ab 18 Uhr im Johanniter-Krankenhaus in Rheinhausen können sich Betroffene und Interessierte unter der WAZ-Hotline 0201 804-8058 ab sofort anmelden und einen der kostenfreien Plätze sichern.

Nach dem Vortrag von Chefarzt Dr. Martin Fischer gibt es die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Die Klinik wird an einem Modell auch zeigen, wie endoskopische Operationen vorgenommen werden.