Duisburg. . Das Nachbarschaftsduell MSV Duisburg gegen Fortuna Düsseldorf am Sonntag zählt zu den Hochrisikospielen. Klubs wirkten am Sicherheitskonzept mit.
MSV gegen Fortuna: Das Rheinderby in der Zweiten Fußball-Bundesliga an diesem Sonntag (Anstoß: 13.30 Uhr) elektrisiert die Fanszene auf beiden Seiten. Für die Polizei zählt das Nachbarschaftsduell zu den Hochrisikospielen. Und das aus gutem Grund.
Als die beiden rivalisierenden Klubs am 29. April 2016 zum letzten Mal in der hiesigen Arena aufeinandertrafen, zündeten Teile der vielköpfigen Düsseldorfer Anhängerschaft gleich mehrmals Pyrotechnik. Das Stadion versank damals komplett im Qualm. Ein ähnlich störendes und für alle Umstehenden enorm gefährliches Feuerwerk brannten dann einige Duisburger Gäste im Hinspiel dieser Saison im Oktober 2017 in der Düsseldorfer Arena ab. Um ein solches Szenario nun zu verhindern, sollen die Personenkotrollen noch einmal intensiviert werden.
Rund 4500 Gäste-Fans erwartet
In mehreren Gesprächsrunden haben sich Verantwortliche des MSV, der Fortuna und der Duisburger Polizei auf ein gemeinsames Sicherheitskonzept geeinigt. Etwa 4500 Gäste-Fans werden in dem für sie vorgesehenen Bereich im Stadion Platz finden. Zutritt erhalten sie ausschließlich über den Eingang Süd-Ost. Hier wird auch eine neue, leistungsstärkere Vereinzelungsanlage zum Einsatz kommen, wie die Polizei gestern erläuterte. Im April 2016 waren Großteile der Fortuna-Fans erst sehr knapp vor dem Anpfiff an der Arena erschienen. Sie erzeugten einen immensen Druck auf den Eingangsbereich, so dass die Polizei, um Schlimmeres zu verhindern, kurz nach dem Anpfiff die Fans unkontrolliert passieren ließ. So gelangten auch Feuerwerkskörper ins Innere der Arena. Solch eine Gefahrensituation kann dank der neuen Anlage nun nicht mehr entstehen.
Klubs raten Anhänger zu frühzeitiger Anreise
Das Stadion wird deshalb am Sonntag schon ab 11.30 Uhr geöffnet. Beide Klubs raten ihren Anhängern zu einer frühzeitigen Anreise. Ab Düsseldorf fährt ein Sonderzug mit rund 800 Fans bis zur S-Bahn-Haltestelle Schlenk. Etwa 400 Gäste werden in einer Sonder-Straßenbahn erwartet, die zum U-79-Haltepunkt „Im Schlenk“ fährt. Von dort werden die Gäste zur Arena geleitet – auch von 30 eigenen Ordnern, die die Fortuna einsetzt.
Die Polizei wird mit mehreren Hundertschaften, Diensthunde-Führern und Polizeireiterstaffeln vor Ort sein. „Damit gewährleisten wir die Sicherheit aller friedlichen und fußballorientierten Fans, die wir herzlich willkommen heißen“, sagt Einsatzleiter Peter Schreckenberg und fügt hinzu: „Aber wir sind auch gerüstet, um körperliche Auseinandersetzungen rund um das Stadion, das Abbrennen von Pyrotechnik oder Verstöße gegen das Vermummungsverbot konsequent zu unterbinden.“
Noch ein Blick auf die Autos und Sonderbusse: Teile der Bertaallee und der Friedrich-Alfred-Straße dienen ausschließlich Gäste-Fans als Parkmöglichkeit. Für MSV-Anhänger ist dieser Bereich komplett gesperrt, wie die Polizei betonte.
Verletzte bei Ausschreitungen
Das Spiel wird planmäßig gegen 15.20 Uhr beendet sein. Der Sonderzug zurück nach Düsseldorf fährt um 16.08 Uhr ab Schlenk. Auch hier wird die Polizei mit einem Großaufgebot zugegen sein, weil es bei der Abreise nach dem Derby im April 2016 zu schweren Ausschreitungen gekommen war, bei denen es mehrere verletzte Personen zu beklagen gab.
>>>> Hinweise für die Anwohner in Wanheimerort
Die Polizei weist Anwohner im Bereich Schlenk darauf hin, dass dort wieder die üblichen Sperrmaßnahmen im engen und weiteren Umfeld der Haltestelle durchgeführt werden. Hinzu kommen temporäre Halteverbotszonen entlang der Straße Im Schlenk (ab Unterführung) bis zur Straße Hummelpfad (von 7 bis 16 Uhr).
Anwohnerfragen an die Polizei: 0203/280 10 61 (am Sonntag ab 10 Uhr).