Duisburg. . Die Derbys gegen Fortuna Düsseldorf waren in Duisburg meist hart umkämpft. Vor zwei Jahren sorgte der 2:1-Sieg beim MSV für neue Hoffnung.
Unmittelbar nach dem 0:5-Debakel in Kiel war der Blick der Zebras – Sportdirektor Ivica Grlic: „Wir müssen das schnell abhaken“ – schon auf das Lokalderby des Fußball-Zweitligisten MSV Duisburg gegen Spitzenreiter Fortuna Düsseldorf am Sonntag gerichtet. Tenor: Es kann nur besser werden. Dass die schwache Leistung an der Ostsee nun zusätzliche Motivation für das Nachbarschaftsduell ist, sieht Kapitän Kevin Wolze nicht: „Wir brauchen für dieses Spiel keine zusätzliche Motivation. Wir sind alle heiß auf dieses Derby.“
Wolze gehört neben Dan-Patrick Poggenberg, Kingsley Onuegbu und Branimir Bajic zu den vier Spielern aus dem aktuellen MSV-Kader, die beim letzten Heimderby gegen die Fortuna am 29. April 2016 in der Startaufstellung der Zebras stand.
Am Sonntag wird der Linksverteidiger höchstwahrscheinlich der einzige Spieler aus diesem Kreis sein, der in der Startformation stehen wird. Innenverteidiger Dustin Bomheuer und Stürmer Stanislav Iljutcenko saßen vor zwei Jahren nur auf der Bank. Damals konnten sie den Zebras nicht helfen, mittlerweile sind beide Leistungsträger.
Obinna zuletzt bei Cape Town City
Der 2:1-Derbysieg gegen die damals ebenfalls abstiegsbedrohten Düsseldorfer war eine wichtige Etappe der Aufholjagd der Zebras, die am Ende noch auf den Relegationsrang kletterten. Kingsley Onuegbu und Victor Obinna, der übrigens im Februar seinen Vertrag beim südafrikanischen Klub Cape Town City (14 Ligaspiele, ein Tor) auflöste, schossen nach der Pause eine 2:0-Führung heraus.
Joel Pohjanpalo verkürzte zwar noch für die Fortuna, die Punkte blieben aber in Duisburg. MSV-Winterneuzugang Christian Gartner saß damals auf der Düsseldorfer Bank, kam aber nicht zum Einsatz. Das gleiche galt für Ex-Zebra Julian Koch.
Wie es sich für ein Lokalderby gehört, ist die Statistik weitgehend ausgeglichen. Im eigenen Stadion traf der MSV seit 1966 in der Bundesliga, in der 2. Liga und im DFB-Pokal in 20 Spielen auf die Fortuna. Der MSV gewann sieben Partien, siebenmal gab es ein Remis, sechsmal fuhren die Düsseldorfer als Sieger nach Hause. Das Torverhältnis spricht mit 20:19 knapp für den MSV. Gleich viermal gab es dabei an der Wedau ein 0:0.
Vor zwei Jahren siegte der MSV. Die Düsseldorfer behielten zuletzt im Dezember 2011 in Duisburg die Oberhand. In der Aufstiegssaison gewann die Fortuna mit 2:0. Branimir Bajic spielte damals für den MSV, und Kevin Wolze kam als Einwechselspieler zum Einsatz. Auch Andre Hoffmann, der nun Fortune ist, war für die Meidericher am Ball. Auf der Gegenseite kickten die späteren MSV-Spieler Michael Ratajczak, Ranisav Jovanovic und Thomas Bröker sowie Ex-Zebra Adam Bodzek.
Gala mit Tararache und Wagner
Entspannte Nachmittage oder Abende gab es aus Duisburger Fansicht an der Wedau selten. Den höchsten Heimsieg erzielten die Zebras im August 2009. Damals gewann der MSV das Zweitliga-Spiel gegen die Fortuna mit 3:0. Mihai Tararache, Christian Tiffert und Sandro Wagner schossen zwischen der 43. und der 61. Minute die klare Führung heraus. Damit war die Partie entschieden.
Zu den dramatischen Spielen beider Teams auf Duisburger Boden zählt die Bundesliga-Begegnung vom 9. August 1975. Die Gäste führten schon mit 2:0, ehe Bernard Dietz und Walter Krause in der Schlussphase mit ihren Treffern noch das 2:2 retten. Zum ersten Duell nach der Bundesliga-Gründung kam es am 26. November 1966. Djordje Pavlic traf damals in der 81. Minute gegen den Bundesliga-Aufsteiger zum 1:1-Endstand.