Duisburg. . 464 Bürger nahmen an Zählaktion „Stunde der Wintervögel“ teil. Veranstalter Nabu freut sich über den Zulauf. Kohlmeise am häufigsten gesichtet.
Die „Stunde der Wintervögel“ genießt auch in Duisburg eine immer größere Beliebtheit: An der Zählaktion, die bundesweit vom Naturschutzbund (Nabu) und dem Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) organisiert wird, nahmen im Januar 464 Bürgerinnen und Bürger aus dieser Stadt teil – so viele wie noch nie zuvor. Insgesamt wurden hier 8700 Vogelsichtungen verzeichnet. Auch das bedeutet einen deutlichen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr (6500). Und einmal mehr war die Kohlmeise die am häufigsten gezählte Vogelart.
Viele Teilnehmer aus dem Süden
„Wir freuen uns über den neuen Bestwert. Je mehr Interessierte mitzählen, um so aussagekräftiger ist für uns das Ergebnis“, sagt Jürgen Hinke, der Vorsitzende des Nabu-Stadtverbandes Duisburg. Bei rund der Hälfte der Teilnehmer habe es sich um Nabu-Mitglieder gehandelt, die andere Hälfte seien nicht-organisierte Naturfreunde gewesen. Blickt man aufs Stadtgebiet, so leben 55 Prozent der Teilnehmer südlich und 25 Prozent nördlich der Ruhr. Die übrigen 20 Prozent stammen aus dem linksrheinischen Duisburg. „Wir haben viele Stammzähler, etwa aus Rahm oder aus Großenbaum“, so Hinke. Doch mit jeder Zählung kämen auch zahlreiche Neue hinzu.
Bundesweit zählten 136 000 Interessierte mit (Vorjahr: 125 000). In ganz NRW waren es 26 000. Im Vergleich zu anderen Städten mit über 500 000 Einwohnern sei aufgefallen, so Hinke, dass Duisburg und Essen deutlich mehr Teilnehmer mobilisieren konnte als etwa Düsseldorf. „Das Interesse nimmt bei uns Jahr für Jahr zu. Und das soll auch so bleiben“, freut sich Nabu-Mann Hinke.
Amsel rutscht auf Platz vier ab
Hinter der Kohlmeise belegten die Blaumeise und die Elster die weiteren Plätze auf dem Siegertreppchen (siehe Tabelle). Von Rang zwei auf vier abgerutscht ist in diesem Jahr die Amsel mit noch 668 Sichtungen. Hinke vermutet, dass dies die nun sichtbaren Folgen eines tödlichen Virusbefalls seien, der sich im Amsel-Bestand deutlich niedergeschlagen habe.
Neu in der Duisburger Top 10 ist in diesem Jahr erstmals der Grünfink (259 gesichtete Exemplare). Dafür ist der Eichelhäher, der im Vorjahr diesen Platz belegte, zurückgefallen. „Früher war der so gut wie nie in der Stadt zu beobachten, inzwischen trifft man ihn häufiger an“, erklärt Hinke.
Der Star als vom Nabu bestimmter „Vogel des Jahres 2018“ kam mit knapp 50 Sichtungen auf Rang 14. Und natürlich gab es auch diesmal wieder die ein oder andere „exotische“ Entdeckung. So wurden eine Rotschulterente und zwei Nebelkrähen gesichtet. „Letztere sind eher im Osten Deutschlands zu Hause. Vermutlich waren es Rabenkrähen, die falsch identifiziert wurden“, vermutet Hinke.
Für den Zilpzalp ist es noch zu früh
Fünfmal wurde ein Zilpzalp gemeldet. „Das ist ein Zugvogel, der im Winter bis nach Afrika fliegt und der eigentlich erst im April in unsere Breitengrade zurückkehrt“, so Hinke. Auch die Sichtung von vier Grauspechten hält Hinke „wahrscheinlich für einen Irrtum“. Denn Grauspechte tauchen normalerweise in Mittelgebirgsregionen auf. „Vermutlich waren es Grünspechte, die es hier sehr häufig gibt.“