Duisburg. . Die Macher des „Traumzeit“-Festivals, das diesmal vom 22. bis 24. Juni steigt, erleben einen nicht gekannten Ansturm auf die Karten.

Es sind nur noch vier Monate bis zum „Traumzeit“-Festival. Wer genau vom 22. bis 24. Juni die Bühnen im Landschaftspark Nord stürmen wird, steht aber bisher nur teilweise fest. „Uns fehlen noch etwa ein Drittel der Bands“, verrät Frank Jebavy, der Leiter des Musikereignisses, das Jahr für Jahr mehr Fans aufs Gelände des ehemaligen Hüttenwerks in Meiderich anlockt.

Noch ist er ein Geheimtipp: Sam Fender wird bei der „Traumzeit“ 2018 auftreten.
Noch ist er ein Geheimtipp: Sam Fender wird bei der „Traumzeit“ 2018 auftreten.

Einen weiteren Namen konnte er nun preisgeben: Mit Sam Fender wird ein ebenso junger wie angesagter Indie-Rocker aus England in diesem Sommer im Schatten der Hochöfen aufspielen. Er gilt als der Geheimtipp in der Musikszene.

„40 Prozent unserer Festivaltickets sind bereits verkauft. Das sind etwa dreimal so viele wie zum vergleichbaren Zeitpunkt im Vorjahr. Eine solch große Nachfrage im Vorfeld hatten wir noch nie“, berichtet Jebavy. Er wertet dies als großen Vertrauensvorschuss des Publikums. Die meisten seien früher immer nur wegen einer oder zwei bestimmter Bands nach Duisburg gekommen. „Inzwischen“, so Jebavy, „kommen die meisten für das einmalige Festival-Feeling.“

Atmosphäre ist Hauptgrund fürs Kommen

Das haben auch die Ergebnisse einer Umfrage unter den „Traumzeit“-Besuchern ergeben. Auf die Frage „Warum kommst du wieder?“ lauteten die meist genannten Antworten unter den rund 250 Teilnehmern: „Wegen der entspannten Atmosphäre“, „Wegen der tollen, interessanten Bands“ sowie „Wegen der einmaligen Location“.

Ja, die Industriekulisse des Landschaftsparks hat sich ins Herz und Hirn vieler Festivalbesucher, aber auch vieler Künstler gebrannt. Gerade die Bühne am Cowperplatz, die seit 2016 zum Ersatzspielort für die Kraftzentrale auserkoren wurde, hat sich als Volltreffer erwiesen. Die Auftritte zu später Stunde nach Einbruch der Dunkelheit sind fast schon legendär. Den Fans bietet sich dann nicht nur ein herrlicher Panoramablick auf die beleuchteten Bühne, sondern auch die angestrahlten Kamine und Hochöfen. Echte Hingucker eben.

Auch die Umsonst-Bühne ist beliebt

Die Besucherzahlen sind in den vergangenen Jahren nach der Neuausrichtung des Festivals kontinuierlich gestiegen: Im Vorjahr kamen über 23 000 Musikfreunde in den Landschaftspark – viele von ihnen ohne Eintrittskarte, um das Angebot auf der Umsonst-Bühne am Tauchgasometer zu nutzen. Die Tickets für das Festivalgelände mit den Spielorten Gießhalle, Gebläsehalle und Bühne am Cowper-Platz waren so gut wie komplett vergriffen. „Unser perspektivisches Ziel lautet: Das Festival soll im Vorfeld ausverkauft sein“, so Jebavy.

Auch die Zahl von 500 Festivalbesuchern, die vor Ort campen wollen, hat von Jahr zu Jahr zugenommen. Bei der Premiere dieses Angebots in 2009 schlugen noch handgezählte 17 Gäste ihre Zelte auf einer Kuhweide am nahe gelegenen Ingenhamms Hof auf. „Den haben wir morgens noch die Brötchen persönlich vorbeigebracht“, erzählt Jebavy und lacht.

Verdoppelung der Toiletten und Duschen

Im Vorjahr fanden 500 Camper auf dem Steinhallenplatz – dort, wo 2017 die Weltrekord-Sandburg aufgetürmt wurde – ihre provisorische Heimat. Derzeit werde geprüft, so Jebavy, ob bei einer noch größeren Nachfrage das Camping-Areal besser auf dem Bunkervorplatz untergebracht werden sollte. Auf jeden Fall sei für dieses Jahr eine Verdoppelung der Dusch- und Toilettenanlagen geplant. Bei aller Lust auf Wachstum und Veränderung darf sich eines laut Frank Jebavy nicht verändern: „Das Festival, wie es jetzt ist, bietet eine wunderbare Nähe.“ Und das soll auch künftig immer so bleiben.

Ein Kommen und Gehen in der Gebläsehalle

In der Umfrage durften die Besucher auch Kritik äußern. Die meisten störte die Unruhe während der Konzerte in der Gebläsehalle. Ständig stehen Zuschauer auf und gehen, neue kommen dafür hinzu. Das stört den Fokus auf die Musik.

„Wir suchen noch nach einer Lösung, um dieses Problem zu beseitigen“, so Frank Jebavy.