Duisburg. . Erfolgreiches Festival geht mit einem ausverkauften letzten Tag zu Ende: Milky Chance begeistern, die Kilians werden warmherzig verabschiedet.
- Letzter „Traumzeit“-Tag war ausverkauft – und begeisterte mit Konzerten von Milky Chance, Kilians und Bukahara
- Festival lockte mit rund 25 000 Besuchern so viele Fans wie nie an – Organisatoren ziehen eine positive Bilanz
- Im nächsten Jahr soll die „Traumzeit“ wieder am dritten Wochenende im Juni stattfinden
Vor ein paar Jahren waren die Jungs von Giant Rooks noch Vorgruppe der Band Von wegen Lisbeth, die sich am Samstag im Landschaftspark in die Herzen der Fans gespielt hatte. Am Sonntag standen sie selbst beim „Traumzeit“-Festival auf der Bühne am Cowperplatz, bejubelt von hunderten Musikliebhabern. Der dritte „Traumzeit“-Tag war ohne Frage der musikalisch stärkste. In die fröhlich-ausgelassene Stimmung mischten sich aber auch ein paar traurige Momente.
Milky Chance sind international erfolgreich
Mit Milky Chance hatten die Veranstalter eine ebenso sympathisch wie international erfolgreiche Band verpflichtet, die einen Hit nach dem anderen landet. Aber auch bei den Weltmusikern von Bukahara, die eine unverwechselbare Mischung aus arabischem Reggae und Balkan-Beats spielen, schunkelten die Fans zunächst im Dreivierteltakt – und brachten anschließend den Gießhallen-Boden zum Beben. Die Multi-Instrumentalisten, die ihre Lieder mit Tuba, Posaune, Drums, Kontrabass, Geige und Gitarre vertonen, eröffneten hier ihre Open-Air-Saison.
Zuvor waren in der Gießhalle die Kilians vom Publikum warmherzig von der Bühne gesungen worden. Die Indie-Gruppe löst sich auf. Sänger Simon den Hartog zitierte die Ärzte: „Diese eine Liebe wird nie zu Ende gehen.“ Acht Jahre standen die Jungs, die von Thees Uhlmann mitentdeckt und unterstützt wurden, auf der Bühne. Nun ist Schluss. Viele Anhänger nutzten die Gelegenheit, um sich zu verabschieden, indem sie die Band feierten und immer weiter für sie sangen. Ein Gänsehaut-Moment für Publikum und Musiker.
Für diese sorgte auch die markante Stimme von Clemens Rehbein, der mit Philipp Dausch hinter Milky Chance steckt. Als Schülerband gestartet, sind sie Echo-Gewinner, werden im Radio in Dauerschleife gespielt und durften in den USA auf dem legendären Coachella-Festival spielen. Die Duisburger Konzertbesucher tanzten ausgelassen oder lauschten andächtig. Die Kulisse mit beleuchteten Hochöfen bot den perfekten Rahmen.
2018 wohl wieder am dritten Juni-Wochenende
„Mit einem breiten Grinsen“ zogen die Veranstalter in diesem Jahr Bilanz: Das Festival findet 2018 wieder am dritten Juni-Wochenende statt, auch wenn der Hauptsponsor Sparkasse noch nicht definitiv zugesagt hat. Kulturdezernent Thomas Krützberg dankte dem Team für die „hervorragende Arbeit“. Frank Jebavy, der seinen Abschied als Festivalchef verkündete, wünscht sich, dass sich die „Traumzeit“ im kommenden Jahr konsolidiert. Grund zum Überschnappen gebe es nicht, aber mit zwei ausverkauften Tagen werde die Gelassenheit ein bisschen größer. Marcus Kalbitzer, zuständig für das Booking, beginnt bereits in dieser Woche wieder, neue Bands zu sichten. Ihm ist es wichtig, dass die „Traumzeit“ nicht Mainstream wird und trotz der Erfolge weiterhin Platz für (Jazz-)Perlen bleibt.