Duisburg. . In zwei Jahren sollen die ersten elektrisch angetriebenen DVG-Busse durch Duisburg rollen. Auch geplant: Weitere Ladestationen für E-Autos.
Bei anderen Verkehrsunternehmen summen Busse schon elektrisch-leise, bei der Duisburger DVG bestimmt noch der Dieselantrieb den Klang der Busflotte. Doch in zwei Jahren soll es zumindest auf einer ersten Linie anders sein: Mit fünf oder sechs Bussen will das städtische Verkehrsunternehmen ab 2020 testen, wie’s mit Strom statt Sprit so läuft. Auch beim DVG-Schwesterunternehmen, den Stadtwerken, ist E-Mobilität ein Thema mit Zukunft.
„Das ist sportlich“, sagt Ingo Blazejewski, Sprecher der Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft DVV, zum Zeitplan. Schließlich müsse eine Förderung beantragt und bewilligt, ein Auftrag ausgeschrieben werden. Und: Die neue Art der Fortbewegung erfordere auch einen Schulung von Fahrern und Werkstattpersonal. Dazu komme eine Lieferzeit von mindestens zwölf Monaten.
Vor der Entscheidung, erste E-Busse anzuschaffen, haben sich Experten in anderen Städten die unterschiedlichen Techniken angesehen, etwa mit zentralen Ladestationen oder Stromzapfstellen an der Strecke. „Alles hat Vor- und Nachteile“, sagt Blazejewski. Auf jeden Fall ist viel Geld im Spiel. Ein DVG-Gelenkbus aktueller Bauart mit Dieselantrieb koste rund 350 000 Euro, eine E-Bus derzeit noch stolze 750 000. Eine vollständige Umstellung der DVG-eigenen Flotte mit 110 Bussen bedeute eine Investition von 86 Millionen Euro. Die Umstellung auf modernste umweltfreundliche Diesel-Busse sei hingegen für „nur“ 36 Mio Euro möglich. Wie auch immer: „Wir können das ohnehin nur schrittweise machen“, sagt Blazejewski.
Umstellung ist nicht einfach
Auch die Umstellung der 600 Kraftfahrzeuge, die für Stadtwerke, Octeo und DVG unterwegs sind, ist für einen Konzern, der auch Stromanbieter ist, nicht so einfach. Acht E-Fahrzeuge sind schon im Einsatz, weitere sollen folgen, aber bei Nutzfahrzeugen gebe es auf dem Markt überhaupt noch kein ausreichendes Angebot.
Für private und gewerbliche E-Fahrzeugnutzer gibt es bei den Stadtwerken ein umfassendes Paket: Eine kostenlose Beratung gehört dazu, auch die Möglichkeit, E-Autos zum Test zu fahren. Die Installation von Ladeeinrichtungen, etwa in der Garage, übernehmen Partnerunternehmen, und den Strom gibt’s natürlich vom städtischen Erzeuger. „Die Nachfrage steigt“, sagt Blazejewski.
>>>Mehr Stromladestellen sind das Ziel
An sechs Stellen in der Stadt stehen öffentliche Ladesäulen, weitere sollen folgen. Aber vor allem Wohnungsgesellschaften und Firmen mit Tiefgaragen und großen Parkplätzen wollen die Stadtwerke fürs Aufstellen von Ladestationen gewinnen. Denn 85 Prozent der E-Autofahrer laden zuhause oder am Arbeitsplatz.