Duisburg. . Ein Investor bezahlt und betreibt das Bad, die Stadt mietet Schwimmzeiten: Dieses Modell kann in Neubau am XXL-Sportcenter umgesetzt werden.
Die Planung eines Bades für den Duisburger Südem am XXL-Sportcenter in Hüttenheim ist die unendliche Geschichte der Stadtentwicklung. Immerhin ist Duisburg-Sport zehn Jahre nach dem Einstieg in die Planung zwei wichtige Schritte vorangekommen: Von der Finanzaufsicht der Bezirksregierung gibt’s grünes Licht für das angepeilte Mietmodell, außerdem juristische Klarheit über das Planungsverfahren auf dem Weg zu „Wasser, in dem man schwimmen kann“, wie Jürgen Dietz, Leiter von Duisburg-Sport, formuliert.
Sven Pirdzun will investieren
Bekanntlich will die Stadt die beiden von Vereinen betriebenen Hallenbäder Wanheim und Großenbaum aufgeben, um im Gegenzug Schwimmzeiten im neuen XXL-Bad anzumieten – als Investor soll Sven Pirdzun, Betreiber des benachbarten Sportcenters fungieren. Bereits vor zwei Jahren hat er Pläne präsentiert für eine 50x40 Meter große Halle für zehn bis zu 13 Meter hohen Rutschen mit bis zu 140 Meter langen Röhren. Deren Finanzierung müsste er ebenso stemmen wie die einer Schwimmhalle mit zwei 25-Meter-Becken – die macht Duisburg-Sport zur Bedingung, um Schul- und Vereinschwimmen unterbringen zu können.
Die Anmietung von Schwimmzeiten sei wirtschaftlicher als der Weiterbetrieb der Altbäder und der mittelfristig erforderliche Neubau auf städtische Kosten – diese Rechnung hat die Bezirksregierung akzeptiert. Dass es wieder einen genehmigten Haushalt gibt, dürfte dabei hilfreich gewesen sein.
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Obwohl ein privater Investor baut, bleibt es ein so genanntes PPP-Modell (Public-private-Partnership). Denn ohne die Stadt als Mieter und Verkäufer des Bau-Grundstücks kein Bad. „Deshalb wird es ein öffentliches Vergabeverfahren für Bau und Betrieb des Schwimmbades geben“, erklärt Jürgen Dietz.
Störfallgutachten gilt als unproblematisch
Bis Mitte Februar 2018 läuft nun noch eine Markterkundung, anschließend beginnt das öffentliche Vergabeverfahren. Im Frühjahr 2019 sollte dann Klarheit herrschen, sofern Sportcenter-Betreiber Pirdzun zu seinen Plänen steht. Dietz: „Er hat erklärt, sich am Vergabeverfahren zu beteiligen.“
Ein ausstehendes Störfallgutachten (wegen der Nähe zu HKM) gilt als unproblematisch, schwieriger wird’s beim Gutachten zum Verkehr – zur Straße „Am neuen Angerbach“ gibt es keine Alternative. Laufzeiten des Verfahrens und Bauzeit dürften sich zu vier Jahren summieren – bei Eröffnung dürfte das Jahr 2022 begonnen haben.
Keine neue Standort-Diskussion
Obwohl der Standort verkehrstechnisch nicht optimal ist, will Duisburg-Sport keine Diskussion über eine Alternative führen. Jürgen Dietz: „Wir brauchen ein Bad für den Duisburger Süden.“
Nach der Outlet-Entscheidung wurde ein Freizeitbad als Option für die Bahnflächen genannt – allerdings macht die Investion für den XXL-Betreiber nur in Verbindung mit dem Sportcenter Sinn.