Duisburg-Süd. . Die Bezirksregierung erlaubt Duisburg Sport, das Verfahren fürs XXL-Bad anzugehen. Aber: Nur ein negatives Gutachten würde das Aus bedeuten.
Viereinhalb Jahre noch, dann soll das XXL-Bad stehen, die Becken mit Wasser gefüllt sein und die Rutschen mit Leben. Das versprach Jürgen Dietz, der Betriebsleiter von Duisburg Sport, am Donnerstagabend in der Bezirksvertretung Süd. Er überbrachte ein paar gute Nachrichten – musste aber auch zugeben, dass einige Fragen weiterhin offen bleiben.
Die gute Nachricht vorweg: Die Gespräche mit Bezirksregierung und NRW-Bank habe man laut Dietz „positiv beendet“, das sogenannte PPP-Modell sei als am wirtschaftlichsten akzeptiert, daher „haben wir die Genehmigung, ins Verfahren einzusteigen“. PPP steht für Public-Private-Partnership, also ein Projekt, bei dem öffentliche Hand und privater Investor zusammenarbeiten. Laut Dietz gibt die Stadt zum Beispiel vor, dass im neuen Spaßbad zwei 25-Meter-Becken gebaut werden.
Investor Pirdzun will sich an der Ausschreibung beteiligen
„Ins Verfahren einsteigen“, das bedeutet jetzt erstmal: Die Markterkundung hat begonnen und soll bis Ende des Jahre erledigt sein. „Möglicherweise haben wir noch nicht alle Ideen selbst gehabt“, begründet Dietz diese Ideensuche. Dann folgt das formelle Ausschreibungsverfahren, das bei einem PPP-Projekt vorgeschrieben ist. Das klingt langwierig, soll aber in die von Dietz skizzierte Zeitschiene – also Eröffnung spätestens bis Mitte 2022 – reinpassen. „Wenn wir einen Investor finden, wovon wir alle ausgehen.“ Die bis dato jüngste Rechnung hatte noch das Jahr 2021 als Ziel gehabt.
Als Investor einsteigen will weiterhin der Betreiber des XXL-Sportcenters, Sven Pirdzun. „Der Investor hat erklärt, sich an dem Vergabeverfahren zu beteiligen“, sagt Dietz. Seine Aufgabe sei es damit unter anderem, die noch offenen Gutachten erstellen zu lassen: Die Fragen, ob die XXL-Pläne Störfall- und verkehrstechnisch machbar sind, sind noch nicht beantwortet.
Ein negatives Gutachten würde das Aus fürs XXL-Bad bedeuten
Beim Störfallgutachten erwartet zurzeit wohl niemand Probleme, das Verkehrsgutachten allerdings dürfte schwieriger werden: Ströme von Pkw, die über die Straße Am Neuen Angerbach das neue XXL-Bad erreichen wollen, würden die ohnehin schwierige Verkehrssituation rund um die St. George’s School noch verschärfen. Dr. Sebastian Ritter (Grüne) blickt dem skeptisch entgegen: „Andere Verkehrsgutachten haben festgestellt, dass die St. George’s School verkehrlich kein Problem darstellt.“
Viereinhalb Jahre also noch, kündigt Dietz an. In diese Zeit sei auch die Erstellung der Gutachten bereits eingerechnet. Und wenn auch nur eines davon negativ ausfällt? „Dann haben wir keine Zeitverzögerung – dann wären wir am Ende.“
<<< ALTE BÄDER SOLL BIS 2022 OFFEN BLEIBEN
Die beiden alten Bäder in Wanheim und Großenbaum sollen auch die erneute Verzögerung im Zeitplan noch überstehen können, verspricht Duisburg-Sport-Betriebsleiter Jürgen Dietz.
Die Bäder seien zwar „über ihre Lebensdauer drüber weg“, aber „gut in Schuss“.
Auf Schönheitsreparaturen sollten Badegäste aber nicht hoffen: „Wir reparieren nicht, weil’s vielleicht schöner wäre, wir halten die Bäder technisch am Laufen.“