Duisburg. . Das Duisburger Logistikunternehmen Havi will seine Mitarbeiter motivieren, sich öfter aufs Fahrrad zu setzen – mit einer pfiffigen Aktion.

Der Firmenhof steht voller Lastwagen, und die Mitarbeiter drehen Runden auf dem Fahrrad: So sah es am Mittwoch um die Mittagszeit beim Logistikunternehmen Havi in Bergheim aus. Dort wurde der Nikolaustag zum Aktionstag, bei dem kräftig geworben wurde für die stärkere Nutzung des Fahrrades. Und die wird ab sofort sogar vom Arbeitgeber gefördert.

Wie das geht, konnte beim Aktionstag bereits ausprobiert werden. Zwei Fahrradfachhändler waren vor Ort mit Rädern unterschiedlicher Art und Preisklasse. Die durften nicht nur bestaunt, sondern auch probegefahren werden. Entscheidet sich der Havi-Mitarbeiter zum Kauf von Rad oder Pedelec, bietet sein Arbeitgeber in Kooperation mit dem Dienstleister Jobrad die Möglichkeit, das Wunschfahrrad zu günstigen Konditionen finanzieren zu lassen. Durch kluge Versteuerung sei ein solches Rad billiger als ein Direktkauf, wirbt Jobrad. Gezahlt wird in kleinen Raten, abgewickelt über die Lohnabrechnung.

Jährliche Check-up-Kosten von 70 Euro

Und Havi übernimmt die jährlichen Check-up-Kosten von 70 Euro sowie die Kosten für die Vollkaskoversicherung einschließlich Mobilitätsgarantie in Höhe von 50 bis 120 Euro im Jahr.

Die Idee, den Erwerb eines Fahrrades durch den Arbeitgeber unterstützen zu lassen, hatte Havi-Mitarbeiter Uwe Keller, selbst passionierter Radsportler und einer der Kollegen, die jährlich an einem Benefiz-Radrennen für die McDonald’s-Kinderhilfe teilnehmen. Da geht’s dann schon einmal um Touren von stolzen 500 Kilometern in 24 Stunden.

Rund 1500 Mitarbeiter können die Radler-Förderung in Anspruch nehmen, die über 400 Beschäftigten in der Bergheimer Zentrale wie die anderen an weiteren sieben Havi-Standorten in Deutschland.

Den Mitarbeitern etwas Gutes tun

Die Rad-Aktion sei eine gute und innovative Möglichkeit, den Mitarbeitern auch jenseits vom Gehalt etwas Gutes zu tun, heißt es beim Logistikunternehmen. Und Personalchef Christian Orbat macht keinen Hehl daraus, dass sich Havi damit auch im Wettbewerb um künftige Mitarbeiter profilieren will: „Wir wissen, dass sich die Zahl der Erwerbstätigen dramatisch verringert.“ So sei es zum einen ein Anliegen, der Umwelt und der Gesundheit der Mitarbeiter, die in aller Regel im noch fahrradfreundlichen 15-Kilometer-Radius um die Standorte wohnten, zu nutzen, als auch das Unternehmen als modernen und kreativen Arbeitgeber zu profilieren.

Die ersten Fahrräder wurden jedenfalls schon beim Aktionstag bestellt, der im Frühjahr an den anderen Standorten wiederholt werden soll. Und für die Freunde von E-Bikes gibt’s in Zukunft wohl eine Ladestation, eine für E-Autos ist schon beschlossene Sache.

>> KUNDEN DES LOGISTIKERS

- Erst war es nur McDonald’s, für die der Logistiker Havi (damals noch unter anderem Namen) Waren bewegte.

- Seit 2001 konzentriert sich das Unternehmen auch auf die Gewinnung neuer Kunden aus den Bereichen Schnellrestaurant, Tankstellenshops und Cateringunternehmen. Zu den Kunden des Logistikunternehmens gehören seither unter anderem Ikea, Nordsee oder Vapiano.