Duisburg. . Die DVG bestellt bald 47 neue Straßenbahnen. Sie werden breiter, sicherer und klimatisiert sein. Zuerst aber werden Prototypen zu sehen sein.
- Die 47 neuen Duisburger Straßenbahnen sollen in wenigen Tagen in Auftrag gegeben werden
- Sie werden breiter als ihre Vorgänger auf den Linien 901 und 903
- Und sie werden alle mit Klimaanlagen ausgerüstet werden
Sie werden breiter und sicherer, und sie werden klimatisiert sein: Mit dem Bau von 47 neuen Straßenbahnen für die DVG wird Ende nächster Woche voraussichtlich die Firma Bombardier beauftragt. Dann endet nämlich die Einspruchsfrist für Mitbewerber. Die ersten beiden Prototypen könnten Ende 2019 auf Duisburger Schienen rollen, bevor dann zwischen 2021 und 2023 die Serien-Auslieferung läuft.
Das Finanzierungsvolumen für die Bahnbeschaffung und die Zugsicherungsausrüstung beträgt voraussichtlich rund 135 Millionen Euro. „Mit der neuen Fahrzeug-Flotte sind Duisburg und die DVG für die nächsten 30 Jahre auf der Schiene bestens gerüstet“, heißt es bei dem städtischen Verkehrsunternehmen.
Fahrzeuge bieten Platz für 200 Gäste
Die neuen Bahnen werden mit 2,30 Meter zehn Zentimeter breiter sein als die Vorgänger. Und neben der Klimaanlage soll es ein Fahrgast-Informationssystem geben, das unter anderem über Anschlüsse informiert. Und: Alle neuen Bahnen werden mit einem Kollisionswarnsystem ausgerüstet. Auch wenn die Bahnen im Detail noch mit Bombardier geplant werden müssen, steht schon fest, dass darin Platz für 200 Fahrgäste sein wird. Der Niederfluranteil soll 70 Prozent betragen. In den Fahrzeugen soll es Stehhilfen zum Anlehnen und Klappsitze geben – dadurch entsteht Raum für Kinderwagen, Rollatoren, Rollstühle und Fahrräder. Bei den heutigen Bahnen der Linien 901 und 903 können 175 Fahrgäste mitgenommen werden bei einem Niederfluranteil von 20 Prozent.
Bombardier übernimmt auch die Wartung
Neuland betritt die DVG bei der Wartung der neuen Straßenbahn-Flotte: „Wir haben nicht nur die Lieferung der Straßenbahnen beauftragt, sondern damit verbunden auch die Ersatzteilversorgung und Instandhaltung für die nächsten 24 oder optional sogar 32 Jahre“, erklärt Klaus-Peter Wandelenus, Technikvorstand der DVG. Das Know-how wird dabei von Bombardier eingebracht, aber die Arbeiten werden von Mitarbeitern der DVG am eigenen Betriebshof durchgeführt. Durch Bündelung der Kernkompetenzen von DVG und Bombardier werden niedrige Wartungskosten und eine langfristige Auslastung in den DVG-Werkstätten erwartet. Bombardier hat diese Art der Zusammenarbeit schon mit Verkehrsunternehmen in Österreich erprobt.
Während in den 20er Jahren auf den Straßenbahnlinien neue Fahrzeuge rollen werden, bleibt es unter der Erde noch eine Zeit lang bei den alten Bahnen. Die 18 Stadtbahnwagen der Linie U 79 wurden in den Jahren 1983 und 1984 gebaut. Und damit sind sie noch älter als die zwischen 1987 und 1992 gebauten Straßenbahnen.