Duisburg. . Umfangreiches Begleitprogramm gibt es zur Ausstellung von Rebecca Horn „Hauchkörper als Lebenszyklus“. Hauschka improvisiert zu poetischen Maschinen.

Nach der Ausstellungseröffnung mit der Verleihung des Wilhelm-Lembruck-Preises an Rebecca Horn, hat bereits am Wochenende ein ungewöhnlich umfangreiches und vielfältiges Begleitprogramm zur Ausstellung „Hauchkörper als Lebenszyklus“ begonnen, die am 1. April 2018 mit einem Konzert von Hauschka im Lehmbruck-Museum endet.

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Bei der Preisverleihung war Rebecca Horn jemand beschrieben worden, der den Mut habe, „immer wieder neue Wege zu beschreiten und ihre mitreißende Freude am Experiment zeige.“ Der Klangkünstler Volker Bertelmann aus Düsseldorf alias Hauschka war in diesem Jahr für einen Oscar für seine Filmmusik zu „Lion“ nominiert und spielt im Lehmbruck-Museum einen präparierten Flügel, auf dem er zu Rebecca Horns poetischen Maschinen improvisiert.

Stadtschreiberin zu Gast

Bewegung, Geräusche, Gedichte – die vielschichtige Kunst von Rebecca Horn bietet sehr unterschiedliche Anknüpfungspunkte, und so begibt sich auch das Begleitprogramm zur Ausstellung auf ein weites Terrain. Wobei es auch bei den Führungen eine besondere Begegnung gibt. Am 21. Januar begrüßt Kunstvermittlerin Sybille Kastner die Bestseller-Autorin Gila Lustiger im Lehmbruck-Museum an der Friedrich-Wilhelm-Straße. Sie lebt seit 30 Jahren in Paris und ist zur Zeit als „Stadtschreiberin Ruhr“ engagiert. Lustiger kennt Rebecca Horn persönlich und führt mit Sybille Kastner gemeinsam durch die Ausstellung.

„Yoga bei Rebecca Horn“ heißt es am Sonntag, 10. Dezember, wenn Claudia Creutzburg zur Übung „Asana Schildkröte“ einlädt – als „ideale Übung für den ,Schildkrötenseufzerbaum’“, wie das Museum beschreibt.

Konzerte begleiten Ausstellung

Das Neujahrskonzert (7. Januar) gestaltet die Sopranistin Lie Wei Herrmann mit Werken von Rebecca Horns Lieblingskomponisten Mozart und Pergolesi. Die Autorin Nora Gomringer gestaltet einen Lesung „Macht das Gedicht. Aus.“ (28. Januar). Die Deutsch-Schweizerin, die unter anderem den Ingeborg-Bachmann-Preis gewonnen hat, hat seit 2000 acht Lyrikbände sowie Essays, Kurzgeschichten und weitere Texte veröffentlicht und ist eine Meisterin im Vortragen.

Um Gedichte und Texte von Rebecca Horn geht es in der Lesung „In einer Perle gespiegelt“ (22. Februar) mit Jörg Mascherrek (Rezitation) und dem Niehusmann-Gitarrenduo. Über die Installation „Konzert für Buchenwald“ und weitere ortsspezifische Installationen der Künstlerin, die historisch, soziologisch und politisch von Bedeutung sind, spricht Alexandra Tacke am 11. März mit den Besuchern.

In ihrer Tanzperformance „Space 21“ setzt sich Barbara Cleff (18. März) mit dem bildnerischen Werk Rebecca Horns auseinander. Zu einem „Schlagabtausch zwischen künstlerischer Praxis und Kunstwissenschaft“ bitten der Künstler Gereon Krebber und Kustos Michael Krajewski am 25. März.

Techniker der Künstlerin

Auch die Veranstaltungsreihe „Plastikbar“ begibt sich auf eine Erkundungsreise zu Rebecca Horns Kunst. So blickt Harald Müller am 11. Januar in die Motoren der Maschinen, die etwa die „Hauchkörper“ bewegen. Müller ist langjähriger Mitarbeiter und Techniker der Künstlerin. Mit dem leidenschaftlichen Sammler Peter Raue, der die Arbeiten Rebecca Horns seit vielen Jahren begleitet und fasziniert ist von ihrer „heiteren Kraft“ und dem „irritierenden Zauber“, spricht Museumsdirektorin Söke Dinkla am 1. März; Raue war über 30 Jahre Vorsitzender des Vereins der Freunde der Nationalgalerie.