Duisburg-Hochfeld/Dellviertel. . Die städtische Immobiliengesellschaft Gebag hat das ehemalige Gelände der Theisen-Kabelwerke in Duisburg gekauft.

In Hochfeld wird mächtig investiert. Nächstes Jahr soll der Hochfelder Markt umgebaut werden, das Blaue Haus wird erneuert. Nun hat die Gebag das ehemalige Gelände der Theisen-Kabelwerke an der Musfeldstraße gekauft. Finanziert wird der Kauf aus Eigenmitteln, über den Preis wurde Stillschweigen vereinbart. Das rund 18 000 Quadratmeter große Gelände wechselt zum Jahresende den Besitzer. Ein städtebaulicher Wettbewerb soll Ideen bringen, was dort realisiert wird. Derzeit werden die Gebäude noch von verschiedenen Firmen genutzt. „Niemandem wird direkt gekündigt, die Verträge laufen allerdings aus“, erklärt Gebag-Geschäftsführer Bernd Wortmeyer.

„Wir reden nicht nur über Stadtentwicklung, wir arbeiten auch aktiv daran“, freut sich Oberbürgermeister Sören Link beim Ortstermin. Von einem „Traumgelände“ spricht Wortmeyer. Es sei innenstadtnah gelegen, verkehrsgünstig angebunden und mit dem Mercator-Gymnasium und der Grundschule Friedenstraße befinde sich Schulen direkt in der Nähe. Bisher kann man das Gelände nicht überqueren. „Hier entstehen ganz neue Wege zwischen Hochfeld und der Innenstadt“, sagt Planungsdezernent Carsten Tum. Auch ein neuer Kindergarten, der dringend benötigt wird, soll gebaut werden. In die Planung sollen auch die umliegenden Gebäude einbezogen werden. Teilweise sollen auch diese gekauft werden. „Es hat 30 Jahre gedauert, das sich etwas tut. Aber ich freue mich, dass nun Bewegung in die Sache kommt“, erklärt Andrea Demming-Rosenberg, SPD-Ratsfrau für Hochfeld.

Alter Schlachthof aus dem Jahr 1900

Die Gebäude auf dem Theisen-Grundstück wurden im Jahr 1900 für einen Schlachthof errichtet und 1928 erweitert. Mitte der 1950er Jahre zogen die Produktionshallen der Theisen-Kabelwerke ein. Momentan sind hier Firmen, Werkstätten, Lagerhallen, ein Fitnessstudio und ein Jugendhilfeträger untergebracht. Bisher sind die Mieter allerdings noch nicht informiert worden, wie sich auf Nachfrage unserer Zeitung herausstellt. Der letzte Vertrag läuft 2021 aus. Danach werden die Hallen abgerissen. Nur die Direktorenvilla und die „historische Eingangssituation“ soll erhalten bleiben. Es ist das erste Mal, dass die Gebag auch Flächen von Dritten ankauft und entwickelt. „Das ist ein Quantensprung für unseren relativ neuen Geschäftsbereich“, jubelt Wortmeyer.