Duisburg. . Eine Verlagerung des Sportvereins ETuS Wedau wäre zu teuer geworden, die Duisburger Planer verzichten jetzt darauf.
- Der Sportverein ETuS Wedau bleibt, wo er ist und wird nicht verlagert
- Ein Umzug mit diversen Neubauten wäre zu teuer geworden
- Die Planungen für ein neues Wohngebiet mit 3000 Wohnungen wurden geändert
Es soll schnell gehen und bezahlbar bleiben: Deshalb wird der Sportverein ETuS Wedau für die das Neubaugebiet „6-Seen-Wedau“ nicht verlagert. Ein Neubau aller Sportanlagen an anderer Stelle, wie ursprünglich geplant, hätte die Grundstückspreise im neuen Wohngebiet massiv in die Höhe getrieben, erläuterten die Planer am Donnerstag.
3000 Wohneinheiten sollen im Süden der Stadt auf einer Fläche von 60 Hektar entstehen, attraktiv gelegen unmittelbar an der Sechs-Seen-Platte. 30 weitere Hektar sind vorgesehen für eine gewerbliche Nutzung, unter anderem ist die Universität daran interessiert.
Das neue Wohngebiet wird nach Süden erweitert
Seit November 2015 hatten die Planer vom „Team Wedau“ mit dem Vorstand des Eisenbahn-Turn- und Sportvereins über eine Verlagerung des direkt am Masurensee liegenden Sportplatzes samt dazu gehöriger Anlagen und Gebäude in den Süden des künftigen Wohngebietes verhandelt. „Alle Varianten, die den Verzicht auf Anlagen oder Stufenlösungen vorsahen, um das Projekt finanzierbar zu gestalten, fanden keinen Konsens“, heißt es jetzt. Die Folge: Der Sportverein bleibt, wo er ist. Dafür wird das neue Wohngebiet nach Süden erweitert, wo daran anschließend auch Platz sein wird für rund 150 Kleingärten, die nach wie vor umgesiedelt werden sollen.
Ausschlaggebend für die jetzt beschlossene Umplanung waren zum einen der Wille, mit dem großen Bauvorhaben zügig voranzukommen. „Der Wohnungsbedarf ist nach wie vor groß, erläuterte Planungsdezernent Carsten Tum. In der ganzen Region warte man auf eine Projekt dieser Größe und Qualität: „Wir wollen damit schnell vorankommen.“
260 Euro pro Quadratmeter für Wedau realistisch
Zum anderen sprachen die Kosten gegen die Verlagerung des ETuS. Durch ein externes Büro waren Neubaukosten von neun Millionen Euro errechnet worden. Zudem hatte der Eigentümer des Sportgeländes, das Bundeseisenbahnvermögen einen Kaufpreis von vier Millionen Euro gefordert. Dazu wären noch 1,8 Mio Euro an Erschließungskosten gekommen. Unterm Strich ist Gebag-Geschäftsführer Bernd Wortmeyer auf einen Kaufpreis von mehr als 800 Euro pro Quadratmeter gekommen, der für Grundstücke auf dem 18 000 qm großen Sportgelände fällig geworden wäre: „Das ist in keiner Weise für Bauwillige vertretbar und verhindert eine Bebauung der Flächen.“ Ein Preis von 260 Euro pro Quadratmeter ist nach Einschätzung von Paul-Heinz Diekmann, Leiter Verwertung bei der Deutschen Bahn, nach derzeitigen Marktverhältnissen in Wedau realistisch.
Wie geht’s jetzt weiter? Der Bebauungsplan für das Wohnquartier soll Anfang 2019 rechtskräftig sein, erwartet der Gebag-Chef. „Unmittelbar“ darauf werde man mit der Erschließung des neuen Stadtteils beginnen. Und auch mit der Umsiedlung der Kleingärten.
Und für den ETuS gibt’s rundherum eine sechs Meter hohe Lärmschutzwand.
>>>> Bahnflächen werden neu genutzt
90 Hektar nicht mehr benötigter Bahnflächen sollen in Wedau neu genutzt werden, 60 Hektar davon für den Neubau von rund 3000 Wohneinheiten, 30 für Gewerbeansiedlungen.
Das Projektteam Wedau ist eine Kooperation zwischen der DB Immobilien Region West, der Landestochter BEG NRW und der Stadt Duisburg.