Duisburg-Wedau. . Laut einem Insider bietet die BEG dem ETuS Wedau inzwischen vier Millionen Euro für den Umzug an. Noch hat der Verein aber weitere Forderungen.
- Der Verein ist mit dem Umzug zwar einverstanden, verlangt dafür aber mehr Geld als bisher geboten
- Er hat dabei ein starkes Argument: Sein Pachtvertrag wurde gerade bis zum Jahr 2041 verlängert
- Das Grundstück liegt direkt am Ufer des Masurensees – dort könnten besonders attraktive Häuser entstehen
Bevor Bewegung in die Vereinsanlage des ETuS Wedau kommt, muss erstmal Bewegung in die Gespräche mit Stadt und BEG kommen – und genau das scheint sich jetzt anzukündigen. Für das neue Wohngebiet 6-Seen-Wedau soll der Verein umziehen. Damit ist er einverstanden, wehrt sich allerdings dagegen, das zum bislang von der Bahnflächenentwicklungsgesellschaft (BEG) gebotenen Preis zu tun. In diesem Zusammenhang kommt die BEG dem Verein jetzt entgegen.
Die Kosten für den Umzug, sie sind der Streitpunkt zwischen ETuS und BEG – gleichzeitig Projektentwickler und Besitzer des Pachtgrundstückes, auf dem sich der Sportplatz befindet. „Die Kosten liegen im hohen einstelligen Millionenbereich“, sagt Günter Koch; genauer will der Ehrenvorsitzende und Umzugsbeauftragte des Vereins nicht werden. Wie viel davon BEG und wie viel der Verein zahlen soll, darüber herrscht Uneinigkeit.
Insider: BEG bietet dem Verein vier Millionen Euro
Laut Koch beruft sich der Verein dabei auf Zusagen, die in Protokollen nachzulesen sind. Nach Informationen der Südredaktion bietet die BEG dem ETuS inzwischen einen Zuschuss in Höhe von vier Millionen Euro für die Verlagerung seiner Sportstätten.
Beim derzeitigen Poker um mehr Geld scheint der ETuS Wedau gute Karten zu haben. Denn: Sein Pachtvertrag wurde gerade erst bis 2041 verlängert; das Projekt 6-Seen-Wedau soll in den nächsten Jahren gebaut werden. Unter anderem auf einem Filetstück, auf dem eben der ETuS sitzt: 1600 seiner insgesamt 32 000 Quadratmeter liegen am Ufer des Masurensees; aktuell sind dort die Unterstände für die Boote der Segelabteilung. „Das Stück würde am meisten bringen“, ist Koch sicher. „Da hätten die Anwohner ihre Häuser direkt am See.“
ETuS Wedau verlangt einen neuen Boots-Steg
Trotzdem: Auch das Filetstück ist der Verein durchaus bereit aufzugeben, vorausgesetzt, der Preis stimmt. Und vorausgesetzt, seine Segler bekommen einen neuen Unterstand und einen neuen Steg südlich vom jetzigen Standort, nennt Koch weitere Bedingungen.
Aus Vereinssicht ist in jüngster Zeit auch Bewegung in den Kontakt zur Stadt gekommen. Es sei das erste Mal seit Beginn der Planungen für 6-Seen-Wedau, dass die Stadt Gespräche mit dem ETuS über dessen Umzug für das Projekt geführt habe, sagt Koch. Lediglich mit Stadtsportbund und Duisburg Sport habe es zuvor Gespräche gegeben. „Jetzt hatten wir in anderthalb Wochen gleich drei mit der Stadt.“ Wobei die Stadt selbst in Person eines Sprechers betont: „Duisburg Sport ist die Stadt.“ Zwischen Stadt und Verein gebe es „permanente Gespräche“ zum Bauprojekt, und das schon seit Jahren.
Elf Entwürfe für das neue Vereins-Gelände liegen vor
Der ETuS Wedau hat jetzt einen Architekten damit beauftragt, das neue Gelände zu planen. Und zwar so, dass die Kosten möglichst genau beziffert werden können. Es wäre dann der 12. Entwurf, aus dem der Verein auswählen kann. Denn schon im Januar 2016 hatte die BEG einem Landschaftsplaner einen solchen Auftrag erteilt, und der hatte dem Verein elf Entwürfe vorgestellt.
Aus dem Verein ist zu hören, von Seiten der Projektentwickler habe es im Verlauf der Verhandlungen mal geheißen, notfalls müsse man das Projekt 6-Seen-Wedau halt um den ETuS Wedau herum bauen. Dass es soweit kommt, will aber wohl keiner der Beteiligten. Mit konkreten Ideen dazu, wie es weitergeht, rechnet Günter Koch, wenn der beauftragte Architekt fertig geplant und gerechnet hat. Dann können sie weitergehen, die Gespräche über Bewegung beim ETuS Wedau. Und beim Projekt 6-Seen-Wedau.