Duisburg. . Repräsentatives Wahlbarometer: 38,5 Prozent wollen dem SPD-Amtsinhaber ihre Stimme geben. Aber fast die Hälfte hat sich noch nicht entschieden.
- Rund 370 000 Duisburger stehen am 24. September vor der Wahl: Wer soll der OB werden?
- Laut WAZ-Wahlbarometer scheint fast die Hälfte der Wahlberechtigten noch unentschlossen
- Zugleich scheint Amtsinhaber Sören Link der Favorit auf den Chefsessel im Rathaus zu sein
In zwei Wochen stehen rund 370 000 Duisburger vor der Wahl: Wer soll Oberbürgermeister werden und damit auch Chef im Duisburger Rathaus? Bleibt der Amtsinhaber Sören Link (SPD) für weitere acht Jahre bis 2025 im Amt oder gibt es einen Machtwechsel am Burgplatz?
Fast die Hälfte der Duisburger scheint noch unentschlossen: 46 Prozent haben im WAZ-Wahlbarometer bei einer repräsentativen Meinungsumfrage der Universität Duisburg-Essen noch kurz vor der Wahl angegeben, nicht zu wissen, wen sie wählen wollen. Zugleich scheint Link Favorit zu sein: 38,5 Prozent der 400 Befragten wollen ihm am 24. September ihre Stimme geben. 2012 erzielte Link im ersten Wahlgang 48,3 Prozent und verfehlte damit knapp die absolute Mehrheit und den direkten Einzug ins Rathaus. In der Stichwahl gewann er zwei Wochen später mit 72 Prozent deutlich gegen Benno Lensdorf (CDU).
Ein Drittel der Befragten ist zufrieden mit dem Job von Sören Link
Nach der Meinungsumfrage bescheinigen 30 Prozent der Befragten Link, in den vergangenen fünf Jahren „einen guten Job“ gemacht zu haben und er deshalb ihre Stimme bekommt. Weitere 8,5 Prozent wollen ihn wählen, auch wenn sie eigentlich mit der Politik des 41-Jährigen unzufrieden sind.
Weil es keine Alternative gibt oder die anderen fünf Kandidaten wenige Wochen vor der Wahl nicht bekannt waren? In der laufenden „heißen Phase“ des OB-Wahlkampfes dürfte die Präsenz aller Bewerber noch zunehmen. Auf immerhin zehn Prozent kommt in dem im August ermittelten WAZ-Wahlbarometer der parteilose Kandidat Gerhard Meyer (57), der von CDU, Bündnisgrünen und den Wählerbündnissen Junges Duisburg und Bürgerlich-Liberale unterstützt wird. Nur 1,5 Prozent der Befragten gaben an, einen anderen Kandidaten wählen zu wollen. Neben Link und Meyer treten bei der OB-Wahl Erkan Kocalar (Linke), Thomas Wolters (FDP), der parteilose Kandidat Yasar Durmus und Melanie Händelkes (NPD) an.
Auffällig hoher Anteil an unentschlossenen Wählern
Für die Kommunikationswissenschaftlerin Sabine Lauderbach vom Lehrstuhl Marketing & Handel der Uni Duisburg-Essen ist der Anteil der unentschlossenen Wähler auffällig hoch, zugleich konstatiert sie den klaren Vorsprung des SPD-OB vor dem von den vier Parteien unterstützten Herausforderer Meyer.
Bemerkenswerte Details der Umfrage: Bei den 40- bis 49-Jährigen haben sich besonders viele noch nicht festgelegt. Und im Duisburger Westen ist der Anteil der unentschlossenen Wähler mit rund 55 Prozent insgesamt am höchsten; bei denen, die sich schon entschieden haben, liegt Link aber linksrheinisch überproportional weit vorne.
Für die gesamte Stadt gilt: Es sind anteilig häufiger Frauen, die unentschlossen sind. Wenn sie sich aber schon entschieden haben, ist der Anteil der Link-Wählerinnen höher als der der Männer, bei denen Link zwar auch vorne liegt, aber Meyer besser punkten kann.
>> SIE HABEN DAS LETZTE WORT – EIN EDITORIAL VON OLIVER SCHMEER
Duisburg steht vor dem Super-Wahlsonntag am 24. September mit der Bundestagswahl, der Oberbürgermeister-Wahl und dem Bürgerentscheid zum Designer-Outlet. Wie wählen die Duisburger? Wie entscheiden sie? Wie ist das Stimmungsbild? Dazu hat die WAZ in einer repräsentativen Meinungsumfrage Bürgerinnen und Bürger befragt. Klar ist: Es sind Meinungen, keine Kreuze auf Stimmzetteln.
In den kommenden zwei Wochen stellten wir Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, in täglichen Berichten und Analysen die Ergebnisse des Wahlbarometers und die Reaktionen dazu vor. Zum Start geht es um die Oberbürgermeisterwahl, bei der viele Duisburger offenbar noch unentschlossen sind. Der Wahlkampf geht weiter. Spannend wird auch das Stimmungsbild zum Designer-Outlet.
Wir wollen mit dem Wahlbarometer informieren, zur Meinungsbildung beitragen. Denn das letzte Wort am Wahlsonntag haben Sie.