Duisburg. . Über die Hintergründe schweigen alle Beteiligten. Neue Chefin ist Andrea Friedrichs, die als eine der Großen im Musical-Geschäft gilt.
- Sabine Kühn ist nun überraschend als Betriebsleiterin des TaM abgelöst worden
- Neue Leiterin der Betriebsgesellschaft ist jetzt laut Theater-Homepage Andrea Friedrichs
- Sie ist derzeit als Produzentin desWolfgang-Petry-Musicals„Wahnsinn“ aktiv
Nach zwei Jahren ruhiger Aufwärtsentwicklung gibt es überraschende Neuigkeiten aus dem Theater am Marientor. Sabine Kühn ist als Betriebsleiterin des TaM abgelöst worden. Über die „Einzelvertretungsbefugnis“ für die TaM Betriebsgesellschaft mbH verfügt jetzt laut Theater-Homepage Andrea Friedrichs, die zur Zeit auch für die Agentur Semmel Concerts als Produzentin des Wolfgang-Petry-Musicals „Wahnsinn“ an der Plessingstraße aktiv ist. Sie befinde sich zwischen diesen Aufgaben noch im Übergang und kündigte gegenüber unserer Zeitung an, ihre Pläne für das Haus bald vorzustellen.
Wie Theaterleiter Kurt Hrubesch bestätigte, habe sich „der Verantwortungsbereich geändert“. Er könne weiterarbeiten und weiterhin würden auch „steigende Ziele“ verfolgt. Er habe schon früher mit Andrea Friedrichs gearbeitet. Sie gilt als eine der Großen im Musical-Geschäft. Fragen nach der bisherigen Geschäftsführerin Sabine Kühn beantwortete er ausweichend.
Uraufführung sollte Haus wieder Glanz bescheren
Auch Sabine Kühn wollte sich zu den jüngsten Vorgängen nicht äußern. Dabei war der Musical-begeisterten Theaterchefin das TaM stets eine Herzensangelegenheit. Seit der Übernahme der Autark Invest AG für 2,5 Millionen Euro im Jahr 2015 hat sie das Haus geleitet und gemeinsam mit Hrubesch nach vorn gebracht – verstärkt mit Musical-Gastspielen, aber auch TV-Produktionen, Shows und Kabarett. Ein Höhepunkt in diesem Konzept: Die Uraufführung von „Wahnsinn“, die dem Haus wieder den Glanz bescheren soll, den es als Musical-Standort in den Anfangsjahren hatte. Chef des Finanzdienstleisters Autark ist Sabine Kühns Ehemann Stefan Kühn, der wegen dubioser Finanzgeschäfte vorbestraft und jüngst erneut ins Visier der Stiftung Warentest geraten ist.
Bereits im Februar wurde von ernstlichen finanziellen Schwierigkeiten berichtet, und das Magazin „Finanztest“ hatte das Unternehmen wegen gefährdeter Geldanlagen auf seine Warnliste gesetzt. Damals hatte Sabine Kühn ihn in Schutz genommen: „Mein Mann hat einen neuralgischen Punkt, das liegt aber Jahre zurück.“ Und sie betonte: „Das hat alles nichts mit dem Theater am Marientor zu tun.“ Jetzt lehnte sie jeden Kommentar ab – auch zu ihrer überraschenden Ablösung wollte sie nichts sagen.
Verkauf war unendliche Geschichte
Der Verkauf das lange leer stehenden Theaters am Marientor war eine unendliche Geschichte. Nachdem die damalige Stadtmarketinggesellschaft DMG es geschlossen hatte, fand sich lange kein Interessent. Dann kaufte die Düsseldorfer „Mehr Entertainment“-Gruppe 2015 das Theater. Nur vier Monate später verkaufte das Unternehmen die Spielstätte überraschend weiter. An Autark und Sabine Kühn und ihren damaligen Partner, Musical-Produzent Wolfgang DeMarco. Die Zusammenarbeit mit DeMarco wurde bald beendet.
Vorbereitungen für die „Wahnsinn“-Premiere
Die Vorbereitungen für die Uraufführung von „Wahnsinn“, das als „erstes Schlager-Party-Musical der Welt“ beworben wird, laufen auf Hochtouren. Die Premiere ist am 21. Februar 2018.
Das Musical basiert auf den Hits von Wolfgang Petry, um die eine Geschichte von vier unterschiedlichen Paaren gebaut wird. 58 Vorstellungen bis zum 29. April sind geplant.