Duisburg. . Der Duisburger Einzelhandel freut sich über die aktuelle Kauflust der Kunden und ist zugleich in Sorgen wegen des geplanten Outlets.

  • Die Gegner des geplanten Designer-Outlet-Center planen einen Reigen von Aktionen
  • Der Handel ist in Sorge wegen des Outlets und erfreut über die aktuell guten Geschäfte
  • Für Anfang September ist zum dritten Mal die Aktion „Heimat shoppen“ geplant

Der Einzelhandel in Duisburg ist hochzufrieden – und zugleich in tiefer Sorge. Freude bereitet ihm die Kauflaune der Kundschaft: „Das Konsumklima ist richtig gut“, sagt Wilhelm Bommann vom Einzelhandelsverband auch mit Blick auf den aktuellen Schlussverkauf. Gleichzeitig bereitet sich der Handel auf die nächste Stufe der Mobilisierung gegen das auf dem Güterbahnhofsgelände geplante Designer-Outlet-Center vor, das aus seiner Sicht vor allem den Innenstadt-Handel schädigen würde.

Beim City-Bummel kaum zu übersehen ist ein Transparent an der Fassade des Eckhauses Kuhtor/Ecke Obermauerstraße mit dem meterhohen Appell, beim Bürgerentscheid am Superwahltag 24. September mit Ja und damit gegen die neue Konsumwelt auf der alten Bahn-Brache zu stimmen.

Für die Zeit bis zum entscheidenden Urnengang habe die von vielen Händlern unterstützte Initiative unter dem Motto „Ja zu Duisburg“ noch eine Reihe von Aktionen geplant, erläuterte Bommann. So soll es unter anderem in der Liebfrauenkirche eine Diskussionsveranstaltung geben mit Oberbürgermeister Sören Link und anderen OB-Kandidaten, und auch ein Benefiz-Konzert sei geplant: „Wir wollen jeden Bürger mitnehmen“, umriss Bommann die Zielrichtung der Aktionen.

Werbung für Einkauf in der Nachbarschaft

Zwei Wochen vor dem Wahltag will der Handel auch auf andere Weise noch einmal Gas geben. „Heimat shoppen“ heißt es am 8. und 9. September zum dritten Mal in und um Duisburg. Mit diversen Aktionen wollen Einzelhändler, City-Management und Werbegemeinschaften bei den Kunden für das Einkaufen in der unmittelbaren Nachbarschaft werben. Organisiert und finanziert werden die beiden Aktionstage von Industrie- und Handelskammer, Einzelhandelsverband und Sparkasse.

Rückenwind bekommt der örtliche Handel derzeit durch die spürbare Konsumlust. Im ersten Halbjahr hat es in den Ladenkassen ein Plus von 3,6 Prozent gegeben, freut sich Bommann, schränkt aber ein, dass es sich um Durchschnittszahlen handele. Und dabei wachse der Online-Handel stärker als der stationäre, der aber auch schon zu einem Drittel im Internet aktiv sei.

Schlussverkauf in Duisburg. Der Handel ist mit den Geschäften derzeit sehr zufrieden.
Schlussverkauf in Duisburg. Der Handel ist mit den Geschäften derzeit sehr zufrieden. © Jörg Schimmel

Gleichwohl ist der Handel mit dem bisherigen Verlauf des Sommerschlussverkaufs durchaus zufrieden, zumal zuletzt an vielen Tagen auch das Wetter mitspielte und die Menschen auf die Einkaufsstraßen lockte. Und trotz des frühen und schönen Sommers gibt’s auch noch Ware. Die Handelszyklen seien schließlich auch kürzer geworden, erklärt Bommann. Es gebe nicht mehr nur Winter-, Frühjahrs-, Sommer- und Herbstmode, sondern mittlerweile in manchen Geschäften alle zwei Monaten ein neues Sortiment: „Die modischen Intervalle werden kürzer.“