Duisburg.. 124 473 Personen sind noch Mitglied – das sind rund 10 000 weniger als 2010. Aber: Die Zahl der Taufen und Trauungen bleibt stabil.


Die Zahl der Katholiken in Duisburg sinkt – das geht aus der Jahresstatistik der Bistümer Essen und Münster hervor. Zählte die katholische Kirche in Duisburg im Jahr 2010 noch 135 396 sind es nun nur noch 124 473. Im Vergleich zum Vorjahr (2015) hat die Zahl um 985 Mitglieder abgenommen. Allerdings: Die Zahl der Austritte sinkt ebenfalls. Für Daniel Wörmann, Vorsitzender des Stadtkatholikenrates, ist das ein gutes Zeichen und der Beweis dafür, dass die Kirche wieder näher an die Menschen heranrückt.

Gottesdienstbesucher gezählt


Die katholische Kirche steckt in Duisburg seit geraumer Zeit in einem Umstrukturierungsprozess, hat bereits Gotteshäuser schließen müssen und denkt derzeit wieder darüber nach, welche Gemeindehäuser und Kirchen im Jahr 2030 noch erhalten bleiben. In der Pfarrei Liebfrauen mit sechs Gemeindestandorten soll jeweils eine Kirche, ein Gemeindeheim oder Pfarrhaus bestehen bleiben. Auch im Süden laufen derzeit Debatten, von wie vielen Kirchen sich die Gemeinden trennen. „Das Wichtigste in den Gemeinden sind allerdings die Menschen, die Angebote machen“, betont Daniel Wörmann. Auch wenn vielleicht Gebäude schließen müssten, bleibe die Kirche präsent und ein wichtiger Ansprechpartner für die Seelsorge.

Die Zahlen aus der Jahresstatistik im Überblick.
Die Zahlen aus der Jahresstatistik im Überblick. © Miriam Fischer | WNM






672 Personen haben sich im vergangenen Jahr dazu entschlossen, aus der Kirche auszutreten. Aus Sicht von Wörmann verhältnismäßig positiv – sind das doch 167 Menschen weniger als noch 2015. Die Zahl der Eintritte stieg sogar leicht an: Von 30 im Jahr 2015 auf 35 im vergangenen Jahr. „Als wir die Missbrauchsskandale hatten, war die Zahl der Austritte auf einem Höhepunkt. Das hat sich zum Glück geändert. Die Zeiten werden immer schnelllebiger, da sehnen sich die Menschen nach Stabilität, die wir als Kirche bieten können.“ Dafür spricht zum Beispiel, dass die Zahl der Taufen stabil bleibt. 781 Eltern ließen ihre Kinder 2016 taufen, 2015 waren es 780. In beiden Jahren gaben sich zudem jeweils 143 Paare das Ja-Wort. Die Zahl der Bestattungen ist von 1479 (2915) auf 1492 (2016) gestiegen.

Weniger Besucher im Gottesdienst

Das Bistum Münster hat im Duisburger Westen stichprobenartig gezählt, wie viele Menschen pro Wochenende an einem Gottesdienst teilnehmen. Im Schnitt sind es 1444 Gottesdienstbesucher. Im vergangenen Jahr waren es noch 1610 Personen. Zum Vergleich: In den westlichen Stadtteilen leben 29 400 Katholiken.

Wie die Mitglieder-Entwicklung der evangelischen Kirche in Duisburg läuft, lässt sich erst im Herbst sagen. Dann werden die Zahlen für das vergangene Jahr veröffentlicht.