Duisburg. . Ab Herbst wird ein Riesen-M Blickfang für das neue Mercatorquartier in Duisburgs Innenstadt. Schon im Sommer soll es einen weiteren Clou geben.
- In der Innenstadt entsteht mit dem Mercatorviertel ein neues Altstadtquartier im Herzen der City
- Mit einem begehbaren großen M und einem Aussichtsturm soll die Fläche „bespielt“ werden
- Außerdem sollen freigelegte Keller aus dem Mittelalter zugänglich gemacht werden
Noch ist es Brachland, doch es soll Duisburgs neue Altstadt werden: das Mercatorviertel gegenüber dem historischen Burgplatz mit Rathaus und Salvatorkirche. Schon jetzt ab diesem Sommer soll das Gelände bespielt werden, soll erlebbar werden, was sich in den kommenden Jahren auf der Innenstadtfläche entwickeln soll.
Die städtische Wohnungsgesellschaft Gebag kümmert sich federführend um das neue Mercatorviertel. „Wir wollen zeigen, was da passiert, eine Brache ist das Letzte, was wir gebrauchen können“, so Gebag-Sprecherin Gerhild Gössing. Noch in den Sommerferien wird die Schotterfläche zur attraktiven Freizeitnutzung freigegeben – Details verrät die Gebag noch nicht.
Gebag plant einen Sommer-Clou
Der Sommer-Clou hat allerdings zur Folge, dass das angekündigte stählerne Riesen-M als sinnfälliges Logo für das Mercatorviertel auf der Fläche erst Mitte Oktober aufgebaut sein wird. An die acht Meter hoch soll die mit bedruckten Planen verkleidete Stahlkonstruktion werden. Sie ist Blickfang – und Info-Bauwerk. In den beiden Tunneln des M sollen bildlich wie mit Texttafeln Vergangenheit und Zukunft präsentiert werden: von Mercators Wohnhaus bis zum städtebaulichen Konzept und Visualisierungen für das moderne neue Viertel mit bis zu 350 Wohnungen feinster Güte.
Verworfen wurde einstweilen die Idee, das Mercator-M selbst als besteigbaren Ausguck zu nutzen. Stattdessen wird direkt daneben ein Aussichtsturm mit Treppen errichtet, der „einen schönen Blick über das gesamte Gelände bieten wird“, so Gössing. Beide temporären Bauwerke soll an der Seite der Oberstraße auf der Fläche stehen. Und zwar „so lange, bis sie weg müssen“, meint die Gebag-Sprecherin, also bis die Baugruben für das Altstadtviertel ausgehoben werden müssen.
Grabungsstätten zugänglich machen
Damit nicht genug: Duisburg will im Mercatorviertel, Deutschlands größter innerstädtischen Ausgrabungsfläche, seine Geschichte zeigen und geht dafür in die Keller. Mit Abdeckungen und Absicherungen wird die Gebag die Grabungsstätten schützen und zugänglich machen. Das freut Duisburgs Stadtarchäologen Thomas Platz ungemein. Zwei „herausragende“ Bauwerke soll so sichtbar bleiben und werden nicht wieder zugeschüttet. Freigelegt und durchgetrocknet sind ein Keller des historischen Mercatorhauses und Kellergewölbe eines Barock-Palais an der Ecke Oberstraße und Bohnenstraße aus dem 15. Jahrhundert, dessen Fundamente bis ins 11. Jahrhundert zurückreichen. Bei Veranstaltungen und zu festen Terminen wollen die Stadtarchäologen Führungen durch die Keller anbieten.
Gleich neben dem Mercator-M soll ein weiteres mittelalterliches Kleinod präsentiert werden: Ein vollständiger Keller mit fast 1000 Jahre alten Mauern und ein komplett erhaltenes Gewölbe aus dem 14. Jahrhundert. Zudem arbeitet die Gebag daran, Ausgrabungsstätten zu beleuchten. Sie macht das auch aus Vermarktungsgründen, um Bauherren zur Verkaufsförderung die Geschichte des Quartiers spüren zu lassen. Im Herbst sollen potenzielle Investoren über das Gelände geführt werden.
>> WIEDERAUFBAU DES MERCATORHAUSES
Historisches Herzstück des Mercatorviertels soll das wiederaufgebaute Mercatorhaus sein, das in ein Bildungsquartier integriert wird.
In dem autofreien Viertel sollen bis zu 350 Wohnungen gebaut werden. Die Gebäude erhalten nach dem Architekten-Konzept Giebeldächer. Auch Läden und Büros sind geplant.