Duisburg. . Die Fachleute im Zentrum für Brennstoffzellentechnik (ZBT) der Uni Duisburg-Essen versprühen beim 15. Geburtstag des Instituts Optimismus.
- Zentrum für Brennstoffzellentechnik feiert mit Gästen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Co. 15. Geburtstag
- Fachleute des Instituts der Uni Duisburg-Essen optimistisch für die Zukunft der Wasserstoff-Technologie
- Auf Testfeld mit neuen Anlagen, das an der Carl-Benz-Straße entsteht, treiben sie Forschung weiter voran
Auf dem Gelände des Zentrums für Brennstoffzellentechnik (ZBT) an der Carl-Benz-Straße entsteht noch in diesem Jahr ein Wasserstoff-Testfeld. Schon im kommenden Jahr sollen alle Anlagen, die der Erprobung und Weiterentwicklung der Technologie dienen, in Betrieb sein. Das kündigte Prof. Dr. Angelika Heinzel, Geschäftsführerin des Instituts der Universität Essen bei der Feier des 15. Geburtstags der Einrichtung vor zahlreichen Gästen aus Wissenschaft, Politik und Industrie an.
Die nächste Ausbaustufe des Zentrums, möglich durch Fördergelder aus mehreren Forschungsprojekten, ist nur ein Grund für den Optimismus, der die Ansprachen der Festredner prägte. „Wir sehen die Marktreife vieler Anwendungen“, konstatiert Jorgo Chatzimarkakis. Der Duisburger FDP-Politiker ist mittlerweile als Generalsekretär von Hydrogen Europe, dem Dachverband der Wasserstoffindustrie in Brüssel unterwegs.
Energie für den Mensa-Neubau
Das Leistungsspektrum des ZBT belegt die These des Cheflobbyisten. Am Gebäude steht die vor zwei Jahren in Betrieb genommene 100kw-Brennstoffzelle, sie liefert die Energie für das Haus und soll bald auch die neue Mensa versorgen, die nebenan im nächsten Jahr gebaut wird. Im Labor steht der Fiat 500 mit Brennstoff-Zelle – der Platz der Reserveradmulde musste ausreichen, weil der Kleinwagen auch noch ein Batteriepaket für den rein elektrischen Antrieb an Bord hat. „Beim Automobil-Antrieb sind wir sehr viel weitergekommen“, sagt Angelika Heinzel, die gern verweist auf die Siegesfahrt eines studentischen Fahrzeugs beim Shell Eco-Marathon – mit einer ZBT-Brennstoffzelle.
Noch ist die Tank-Infrastruktur allerdings mit 50 Stationen bundesweit, die nächstgelegene in Düsseldorf, prekär. Auch hier setzt die Arbeit auf dem neuen Wasserstoff-Testfeld an: In einem Analytik-Labor sollen Komponenten für effektive und sichere Kompression und Speicherung ebenso getestet werden wie eine mobile Befüllstation, die dezentrale Brennstoffzellen, etwa zur Energieversorgung von Gebäuden, beliefern könnte.
In einem "eheähnlichen Verhältnis verbunden"
Das ZBT hat ein dichtes Netz von Forschungskooperationen geknüpft, dem Institut für Energie- und Umwelttechnik (IUTA) sei man „in einem eheähnlichen Verhältnis verbunden“, scherzte dessen Leiter Prof. Dr. Dieter Bathen, Vorstand der Johannes-Rau-Forschungsgemeinschaft, die seit 2015 die Grundfinanzierung des ZBT sichert. Mit dem benachbarten Nanotechnologie-Institut verbindet das Engagement in der Batterieforschung.
Diese Kompetenz wird künftig sehr gefragt sein, so Susanne Schneider-Salomon. „Die neue Landesregierung rückt die Energieforschung stärker in den Fokus“, so die Gruppenleiterin aus dem Wissenschaftsministerium.
Industriepartner ist unter anderem Thyssen-Krupp. Im Projekt Carbon2Chem geht es um die Nutzung von Hüttengasen. „Wir haben viele gemeinsame Ideen und Visionen“, lobte Dr. Reinhold Achatz, Technikvorstand des Konzerns, in seinem Festreferat.
>>> Zwei ZBT-GEBÄUDE FÜR 100 MITARBEITER
Im Jahr 2001 wurden die Anträge auf Forschungsmittel für das ZBT gestellt und bewilligt, ein Jahr später nahm es, schon unter Leitung von Prof. Dr. Angelika Heinzel, seine Arbeit auf. Das erste Hauptgebäude folgte 2003, das zweite, mit der Batterietechnik als neuem Arbeitsgebeit, folgte 2008. Das ZBT beschäftigt 100 Mitarbeiter.