Duisburg. . Die Duisburger Verbraucherberater hatten im Jahr 2016 gut zu tun. Unter anderem, weil sich Schwindler geschickt im Internet tummeln.
- Mehr als 10 000 Mal wurde bei der Duisburger Verbraucherberatung 2016 Rat und Hilfe gesucht
- Ärger gibt es für Verbraucher nach wie vor durch zweifelhafte Angebote im Internet
- Neu im Beratungsangebot sind Kurse für Flüchtlinge, deren Unkenntnis leicht auszunutzen ist
Mehr als 10 000 Anfragen von Ratsuchenden hat die Duisburger Verbraucherberatung im vergangenen Jahr gezählt. Dazu kamen mehr als 1600 Kontakte auf Veranstaltungen und 6500 Zugriffe auf die Internetseite. Nach wie vor sind krumme Geschäfte im Internet Top-Themen für die Verbraucherschützer, dazu Ärger mit Telefonkommunikationsanbietern und teure Inkassoverfahren. Die Zahl der Rechtsberatungen lag 2016 über 2000.
Irreführende Banner auf dem Handy-Bildschirm
Viel Aufklärungsarbeit hatten die Verbraucherschützer von der Beratungsstelle an der Friedrich-Wilhelm-Straße zu leisten rund um das Thema „Drittanbietersperre“. Worum es geht? Um Abonnements unterschiedlicher Art, die sich Smartphone-Nutzer einfangen können, indem sie arglos irreführende Banner auf dem Handy-Bildschirm anklicken. Und dann kommt die Rechnung mit der Telefon-Rechnung. Vermeiden lässt sich dies mit besagter Drittanbietersperre, die sich der Smartphone-Besitzer aber eigens einrichten muss. Die Forderung der Verbraucherzentrale, dass die Sperre auf den Mobiltelefonen voreingestellt sein muss, wurde vom Bundestag erst im April angelehnt.
Sogenannte „Fake Shops“ im Internet waren ein weitere großes Thema des letzten Jahres. „Das sieht oft ziemlich professionell aus“, beschreibt Verbraucherberater Harald Rahlke die Internetseiten, auf denen eigentliche seriöse Marken-Auftritte vorgetäuscht werden. Wer oft verlockend billige Ware dort bestellt und per Vorkasse zahlt, kann lange auf sein Päckchen warten: „Das Geld kann man abschreiben“ ist die Erfahrung von Marina Steiner, Leiterin der Duisburger Beratungsstelle. Woran man die Nepp-Shops erkennt, ist auf einer Checkliste auf der Homepage der Verbraucherzentrale im Internet (www.verbraucherzentrale.nrw) zu erfahren.
Flüchtlinge brauchen vermehrt Rat
Neu im Beratungsangebot der Verbraucherzentrale sind spezielle Workshops für Flüchtlinge, die vermehrt den Rat der Verbraucherschützer brauchen. Oft würden den Neuankömmlingen Mobilfunkverträge angeboten mit langen Laufzeiten, hohen Basispreisen und ungünstigen Tarifen. Oder es werden den mit deutschen Umständen noch nicht vertrauten Menschen Stromlieferverträge an der Haustür oder am Telefon schmackhaft gemacht. Souhaila Chakkur ist neu bei der Verbraucherberatung und macht Flüchtlinge „fit für den deutschen Konsumalltag“. Sie seien noch eine „leichte Zielgruppe für windige Vertreter“.
Inkasso bleibt ein Hauptthema im Verbraucherschutz. Steiner: „Wir möchten, dass Verbraucher sich nicht einschüchtern lassen.“ Und sich stattdessen Rat holen.