Duisburg. Bis zu 300 Menschen belagerten einen Unfallort in Hochfeld und behinderten Polizei und Feuerwehr. Mit Konsequenzen müssen sie aber nicht rechnen.

Rechtliche Konsequenzen hat wohl keiner der Schaulustigen zu befürchten, die am Montagnachmittag Polizei und Feuerwehr nach einem schweren Unfall auf der Heerstraße massiv bei den Rettungsarbeiten behindert haben.

Laut Polizei hatten sich an die 300 Leute bereits um den Unfallort geschart, als die Beamten dort eintrafen, so dass sich die Rettungskräfte erstmal den Weg zu dem in seinem Wagen eingeklemmten, schwer verletzten Fahrer freimachen mussten. „Wir sind inzwischen schon gewohnt, dass Schaulustige uns umringen und Handyfotos machen, aber dass wir uns erst den Weg quasi freischaufeln müssen, hat schon einen andere Qualität“, sagt Polizeisprecherin Daniela Krasch auf Anfrage.

Für Personalien-Feststellung sei keine Zeit gewesen

Zudem, hieß es im Polizeibericht, hätten aggressive Gaffer durch den Einsatz eines Polizeihundes zurückgedrängt und in Schach gehalten werden müssen. „Die Arbeit der Einsatzkräfte wurde von lauten abfälligen und beleidigenden Rufen der Schaulustigen begleitet.“ Auch das wird nicht geahndet werden.

Wie Krasch sagt, sei weder wegen unterlassener Hilfeleistung, noch wegen Beleidigung Anzeige erstattet worden. Für die Aufnahme der Personalien der entsprechenden Gaffer hätten die Rettungskräfte nun wirklich keine Zeit gehabt.