Duisburg. . Beim Fahradklimatest des ADFC kann sich Duisburg nicht verbessern: Rang 27 von 39 Großstädten. Radler kritisieren vor allem die Holperpisten.

  • Den Radwegen in Duisburg gaben die Bürger beim ADFC-Fahrradklimatest die Durchschnittsnote 4,2
  • Kritik gab’s für den schlechten Zustand vieler Wege und rücksichtslose Autofahrer, die auf Radwegenstehen
  • Am 10. Juni startet wieder die Eintagestour Duisburg-Bensersiel. Anmeldung für die Nordseetour bis 28. Mai

„Hat deine Stadt ein Herz fürs Rad?“, fragte der ADFC die Radler in seinem bundesweiten Fahrradklimatest. In Duisburg haben 1011 Bürger den Fragebogen zu Stärken und Schwächen, Sicherheit und Komfort des Radwegenetzes beantwortet. Am Ende stand die Durchschnittsnote 4,2 (1= sehr gut; 6= sehr schlecht). Damit belegt Duisburg in der Rangliste der Städte mit mehr als 200.0000 Einwohnern den 27. von insgesamt 39 Plätzen.

Nur um Nuancen konnte sich die Stadt damit gegenüber der vorhergehenden Befragung verbessern. Die von den Bürgern geäußerte Kritik am Netz ist deshalb erwartbar: Die Radler sind vor allem genervt von holprigen und unebenen Radwegen – der oft jahrzehntelange Sanierungsstau lässt grüßen. Für die klamme Stadt gilt die Maßgabe: Nur dort, wo auch die Straße erneuert wird, gibt’s auch einen neuen Radweg. Immerhin steht nun mit den Baumaßnahmen, die mithilfe des Investitionspakets für die Kommunen anstehen, „auch für das Rad-Netz eine spürbare Verbesserung an“, so Georg Puhe vom Planungsamt.

Verbesserungen haben sich gelohnt

Dass sich die Bemühungen um Verbesserungen auch mit schmalem Duisburger Geldbeutel lohnen, zeigt das Lob der Befragten für das gute Leihrad-Angebot. Durch den Ausbau der Stationen, vor allem rund um den Neudorfer Uni-Campus, sind auch die Ausleih-Zahlen kräftig gestiegen. Auch für die Erreichbarkeit der Innenstadt gibt’s Lob, allerdings wünschen sich viele einen intensiveren Blick der Politessen auf die Radwege: Falschparker, so die Kritik, behindern dort allzuoft die flotte Fahrt. Puhe: „Wir wissen das, eine Aktion gemeinsam mit dem Ordnungsamt ist geplant.“

Die unübersichtliche Verkehrsführung an den zahlreichen  Baustellen, hier Mercatorstraße am neuen Busbahnhof, beklagen viele Radler.
Die unübersichtliche Verkehrsführung an den zahlreichen Baustellen, hier Mercatorstraße am neuen Busbahnhof, beklagen viele Radler. © Stephan Eickershoff

Reagiert haben Stadtverwaltung und Wirtschaftsbetriebe auf ein Urteil des Bundesverwaltungsgerichtes zur Radwege-Benutzungspflicht. Die darf nur noch bei einer Gefahrenlage angeordnet werden, haben die obersten Richter entschieden. „Wir haben mittlerweile 129 der insgesamt 173 Radwege überprüft“, teilt Georg Puhe vom Planungsamt auf Anfrage mit. „Nun sind 95 Radwege nicht mehr benutzungspflichtig.“ Auf Straßen mit hohem Lkw-Anteil, auf vierspurigen Straßen und am Verlauf von Straßenbahnbahnschienen bleiben die blauen Schilder weiter hängen. Gleiches gilt für Kreuzungen, wo Autos, Bahn und Fahrräder aufeinandertreffen. „Eine Aufhebung der Benutzungspflicht würde ansonsten eine umfangreiche Änderung der Signal-Technik erfordern“, erläutert Georg Puhe.

R2NSC: Von Duisburg zur Küste an einem Tag

Bei der ersten „Ruhr2NorthSea-Challenge“ (R2NSC) vor vier Jahren ist Organisator Thomas Kaiser noch allein geradelt, am Samstag, 10. Juni, sollen 500 Radler um 4.30 Uhr an der Schauinsland-Arena zum 300-Kilometer-Ritt nach Bensersiel an der Nordseeküste starten. 450 haben sich bereits angemeldet, für die letzten freien Startplätze haben die Organisatoren die Anmeldefrist noch verlängert bis zum kommenden Sonntag, 28. Mai.

Thomas Kaiser organisiert zum vierten Mal die R2NSC. Mit 450 Meldungen gibt es bereits jetzt einen neuen Teilnehmer-Rekord für die Nordseetour.
Thomas Kaiser organisiert zum vierten Mal die R2NSC. Mit 450 Meldungen gibt es bereits jetzt einen neuen Teilnehmer-Rekord für die Nordseetour. © Lars Heidrich

Alle 50 Kilometer eine Verpflegungsstation, eine Handy-App für die Route, Shuttle-Bus für die Rückkehr und E-Bikes für jene, die auf dem letzten Drittel die Kraft verlassen – an fast alles ist gedacht für das Wohl der Rennradler und vielen Tourenbiker, die Peter Bursch musikalisch auf die topfebene Strecke schickt. Die flottesten Radler wollen gegen 16 Uhr an der Nordsee sein, die letzten treffen wohl kurz vor Mitternacht ein. Info/Anmeldung: r2nsc.de