Duisburg. . Markenzeichen und Erinnerungsstück: Schimanskis Kult-Jacke wechselt in die Ruhrorter Bar „Zum Anker“ aus dem ersten Duisburger Tatort.
- Schimmi-Jacke aus dem Film „Loverboy“ wechselt vom Sana-Klinikum in die Bar „Zum Anker“
- In der ehemaligen Hafenkneipe in Ruhrort wurden einige Szenen des ersten Duisburger Tatorts gedreht
- Kult-Kleidungsstück des verstorbenen Schauspielers Götz George soll danach festen Platz bekommen
Zusammen mit Thanner versuchte Schimanski in der Hafenkneipe „Zum Anker“ Muscheln schlürfend den Mord an Heinz Petschek aufzuklären. Im Juni 1981 sahen mehr als 15 Millionen Fernsehzuschauer den ersten Tatort „Duisburg-Ruhrort“ mit Götz George. Fast 36 Jahre später erinnert im Traditionslokal bis auf den Namen und ein Bild über der Theke nichts an Schimanskis Stippvisiten an der König-Friedrich-Wilhelm-Straße. Das wird sich in den nächsten Monaten ändern. Denn die legendäre Schimanski-Jacke aus dem letzten Film „Loverboy“ macht auf ihrer Reise durch die Stadt in der Bar Station.
Die Gastronomen Rainer Schmitz und Doro Tönges werden die beige M-65-Feldjacke mit Filmblutflecken und Einschussloch im linken Ärmel in den nächsten Tagen in einer Glasvitrine an die Wand hängen. Der inzwischen verstorbene Hauptdarsteller George hatte sein Markenzeichen Burkhard Eick, Gründer der gleichnamigen Agentur für Kleindarsteller und Komparsen, und dessen Tochter Yasmin Lehmann nach den Dreharbeiten geschenkt.
Jacke aus Insolvenzmasse gerettet
Zunächst konnte die Schimmi-Jacke im „Planet Hollywood“ bewundert werden. Als das Eventlokal Pleite ging, rettete Frank Skrube, der in „Loverboy“ den Gefängnisdirektor spielte, das Kleidungsstück aus der Insolvenzmasse. Zusammen mit der WAZ fragten er und Eick unsere Leser, wo die Jacke ausgestellt werden sollte.
Unter den vielen kreativen Vorschlägen bekam zuerst das Binnenschifffahrtsmuseum den Zuschlag. Dann wechselte der Hingucker in den Eingangsbereich des Sana-Klinikums – und nun in den „Anker“. „Wir werden von vielen Gäste nach Schimanski gefragt“, erzählt Rainer Schmitz. „Da lag es total nahe, die Jacke in die Schimmi-Kneipe nach Ruhrort zu holen.“
Hoffnung auf Schimanski-Museum
Schmitz und Köchin Doro Tönges, die die Bar seit rund acht Wochen führen, stammen aus Ruhrort. „Wir haben mit Schimanski gelebt und gelitten“, sagt der Inhaber. Er freut sich, seinen Stammkunden und auch den Teilnehmern von Dagmar Dahmens Schimmi-Touren (DU-Tours), die hier enden, die Rarität zeigen zu können. Drei bis sechs Monate wird sie im „Anker“ hängen. Als Leihgebühr zahlt Schmitz monatlich 150 Euro an eine Tierschutzorganisation.
Skrube wünscht sich für die Schimmi-Jacke nach der Ausstellung in der ehemaligen Hafenkneipe einen Hauptstandort. „Ein Schimanski-Museum wäre der optimale Ort“, sagt er. Von dort könne das Stück dann immer mal wieder ausgeliehen werden. „Nach Götz Georges Tod ist die Jacke noch wertvoller geworden. Er war ein sehr herzlicher Mensch. Und Schimanski ist eine absolute Marke“, stellt Skrube fest.
„Zum Anker“ ist täglich geöffnet
Das Lokal „Zum Anker“ ist untertitelt mit „Kombüse, Kaffeebar, Eisbude“. Es gibt ein Frühstücksbuffet, einen Mittagstisch, kleine Snacks, Kaffee und Kuchen sowie italienisches Eis.
Montags bis freitags ist die Bar mit der Schimanski-Jacke von 9 bis 20 Uhr geöffnet, samstags und sonntags von 10 bis 18 Uhr.