Duisburg. . Eine Bürgerumfrage trug dazu bei, die Verwaltungsrichter zu überzeugen, die Verdi-Klage gegen den Shopping-Sonntag abzuweisen.

  • Am Tag nach dem Gerichtsbeschluss zum verkaufsoffenen Sonntag klingelten die Rathaustelefone häufig
  • Andere Städte wollten wissen, wie Duisburg die Richter überzeugt hat, die Verdi-Klage abzuweisen
  • Grund war offenbar das städtische Zahlenmaterial, vor allem eine unabhängige Bürgerbefragung

Beim Ordnungsamt schellten am Freitagmorgen ausdauernd die Telefone. Am Draht waren Rathaus-Mitarbeiter aus anderen Städten, die wissen wollten, warum das Verwaltungsgericht erstmals eine Verdi-Klage gegen einen verkaufsoffenen Sonntag zurückgewiesen hat. Der Grund war die gründliche Vorarbeit der Stadtverwaltung inklusive einer repräsentativen Befragung von Bürgern durch ein unabhängiges Institut.

„Würden Sie auch ohne geöffnete Läden zu dem jeweiligen Fest gehen?“, lautete sinngemäß die Frage, und die Antworten waren beim Handwerkermarkt zu 95 Prozent ein klares „Ja“. Gefragt wurde auch nach den anderen 17 Veranstaltungen mit verkaufsoffenen Sonntagen, und auch in diesen Fällen waren immer mindestens 70 Prozent der Befragten in erster Linie am Fest interessiert und nicht am Sonntags-Shopping, erläuterte Rechtsdezernentin Dr. Daniela Lesmeister: „Es gab immer ein deutliches Ergebnis.“

Es folgt eine weitere Besucher-Befragung

Mit guter Vorarbeit bei der Genehmigung der verkaufsoffenen Sonntage konnten die Stadtverwaltung mit Rechtsdezernentin Dr. Daniela Lesmeister die Verwaltungsrichter überzeugen.
Mit guter Vorarbeit bei der Genehmigung der verkaufsoffenen Sonntage konnten die Stadtverwaltung mit Rechtsdezernentin Dr. Daniela Lesmeister die Verwaltungsrichter überzeugen. © Ute Gabriel

Am Wochenende gibt es erneut eine Umfrage, in diesem Fall unter den tatsächlichen Besuchern des Handwerkermarktes in der Innenstadt. Davon erwartet man bei der Stadt noch mehr Rechtssicherheit.

Denn zunächst einmal betrifft der aktuelle Richterspruch nur den derzeitigen Handwerkermarkt und die Öffnung der Innenstadt-Läden an diesem Sonntag. Über 17 weitere Öffnungstermine muss noch entschieden werden vom Verwaltungsgericht. Dessen Richter haben zunächst aber vor allem bestätigt, dass die Stadt „belastbare und nachvollziehbare“ Zahlen vorgelegt habe.

Wenn die Richter bei dieser Linie auch bei den nächsten Entscheidungen bleiben würde, so ein sichtlich erfreuter Oberbürgermeister Sören Link, „dann haben wir Klarheit für die nächsten Jahre“. Das nächste Fest mit verkaufsoffenem Sonntag ist für den 7. Mai geplant.