Duisburg. Die Gebag steht bereit, das historische Gebäude-Ensemble um den Uhrturm in Wedau für die UDE herzurichten. Nun muss der Hochschulrat entscheiden.

  • Die ehemaligen Bahnflächen nördlich der Wedauer Brücke sollen für die Universität entwickelt werden
  • Für die Sanierung der Gebäude um den Uhrturm an der Werkstättenstraße bietet sich die Gebag an
  • Der Hochschulrat könnte dafür schon Ende März die entscheidenden Weichen stellen

Die Pläne, über 30 Hektar des ehemaligen Bahn-Ausbesserungswerkes für die Universität Duisburg-Essen (UDE) zu entwickeln, nehmen konkrete Züge an. Die städtische Wohnungsbau-Gesellschaft Gebag steht bereit, das historische Gebäude-Ensemble an der Werkstättenstraße nach Wünschen der Uni zu entwickeln. Der Hochschulrat, höchstes Entscheidungsgremium der UDE, könnte bei seiner Sitzung am 24. März im Neudorfer Tectrum die Weichen für die Entwicklung stellen.

Wortmeyer nennt die Planung eine Win-Win-Situation

Der Unterstützung der Stadtplanung, die gemeinsam mit der Bahnflächen-Entwicklungsgesellschaft (BEG) insgesamt fast 80 Hektar beiderseits der Wedauer Brücke entwickeln, ist sich die Universität sicher. „Wir werden helfen, wo es geht“, betont Baudezernent Carsten Tum. Die Stadt sei allerdings nicht imstande, die Flächen zu erwerben.

Wichtiger für die Universität ist aber wohl die Kooperation mit einem kompetenten Entwickler. „Wir haben unsere Unterstützung angeboten“, sagt Gebag-Chef Bernd Wortmeyer über den Verlauf eine Treffens aller Beteiligten in der vergangenen Woche. Schließlich werde man auch südlich der Brücke als Erschließungsträger aktiv. Ob die Hochschule eine Kauf- oder eine Mietlösung bevorzuge, sei der Gebag dabei egal, so Wortmeyer: „Wir haben angeboten, beide Varianten zu unterstützen.“

Uni benötigt dringend Erweiterungsflächen

Eine klassische „Win-Win“-Situation erkennt der Gebag-Chef. Voraussetzung dafür, dass sich die Interessen von Stadt, BEG und Universität treffen, ist ein positives Votum des Hochschulrates. Er muss den Weg ebnen, damit die Universität ohne langwieriges Planungsverfahrens schnell zu dringend benötigten Erweiterungsflächen kommt.

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Dort sollen zunächst junge Unternehmen einziehen, die von Studierenden und Wissenschaftlern gegründet wurden. Spitzenforschung soll – etwa in einem 3D-Druckzentrum – ebenfalls dort Raum finden. Perspektivisch bietet das Areal beste Möglichkeiten der Entwicklung – wohl einmalig in unmittelbarer Nähe zum Neudorfer Campus.

Mit einem Erwerb der Wedauer Gebäude würde die UDE allerdings auch Neuland betreten: Es wären die ersten Immobilien, die nicht vom landeseigenen Liegenschaftsbetrieb oder vom Studierendenwerk errichtet und verwaltet werden. Vom Tisch sind Pläne, unter dem Dach der ehemaligen Richthalle Büro-Container als flexiblen Sitz für Start-ups unterzubringen. Sicherung und Herrichtung, so ergaben Berechnungen, erfordern eine finanziellen Aufwand, der kaum refinanzierbar wäre.