Duisburg. Planer des geplanten Designer Outlet Centers präsentieren Zahlen, nach denen Duisburg hinter den Nachbarstädten hinterher hinkt.
- Nach Angaben des Outlet-Investors wird sich das Warenangebot von dem der City unterscheiden
- Die Läden im geplanten Shopping-Zentrum sollen im Durchschnitt eher klein ausfallen
- Duisburgs Planer erwarten, dass das Outlet hilft, mehr Kaufkraft nach Duisburg zu bringen
Ist das geplante Designer Outlet Center auf dem früheren Güterbahnhofsgelände am Hauptbahnhof eine bedrohliche Konkurrenz für den Einzelhandel in Stadtmitte und Stetteilen? Der heimische Handel befürchtet genau das, aber die Firma KGG von Investor Kurt Krieger stellt das in Abrede.
Im Outlet angeboten werden sollen nämlich Waren, die „Besonderheiten aufweisen, die sie von dem im Facheinzelhandel der Innenstadt vorgehaltenen Sortiment unterscheiden“, heißt es im Antrag auf Durchführung eines Bebauungsplanverfahrens auf der vorgesehenen Fläche. Es würden, so Projektleiterin Edda Metz von der Krieger-Grundstück-GmbH, „ausschließlich“ Waren vertrieben, die es „in dieser Form im Facheinzelhandel nicht oder nicht mehr“ zu kaufen gebe.
175 Shops vorgesehen
Dabei handele es sich um Waren mit Fehlern, Auslaufmodelle, Modelle vergangener Saisons, Restposten, Waren für Markttestzwecke oder auch Überproduktionen. Vorgesehen sind 175 einzelne Shops mit einer Durchschnittsgröße von 250 Quadratmetern bei einer maximalen Größe von 1500 Quadratmetern.
Die städtischen Planer machen in ihrer Vorlage für die Outlet-Sondersitzung des Stadtrates am kommenden Mittwoch unter anderem geltend, dass Duisburg im Vergleich zu anderen Städten in Nachbarschaft und Region erheblichen Aufholbedarf hat in Hinblick auf die Bindung von Kaufkraft. Die sogenannte Zentralitätsziffer liegt in Duisburg bei 110, in Essen und Düsseldorf bei 116, in Dortmund bei 120 und in Krefeld bei knapp 134. Die Ziffer gibt an, wieviel Prozent der Kaufkraft der örtliche Einzelhandel über alle Sortimente hinweg binden kann. Eine Zahl von 120 gilt als Zielzahl für Oberzentren, also größere Städte.
Deutlicher Abstand zu Essen und Dortmund
Noch deutlicher wird der Abstand zu den anderen Städten, wenn nur die Zentralität im Bereich Mode verglichen wird, dem mit Abstand wichtigsten Sortimentsteil des geplanten Designer Outlets. Duisburg kommt bei der Modezentralität auf gut 113, Krefeld auf über 148, Essen auf 158, Dortmund auf knapp 165 und Düsseldorf auf mehr als 194. Auch bei der City-Verkaufsfläche liegt Duisburg weit hinten. Fazit in schönstem Planer-Deutsch: „Im regionalen Vergleich zu anderen Oberzentren bilden die Duisburger Strukturdaten eine eher unterdurchschnittliche Positionierung ab.“