Duisburg. . Die Duisburger IHK schlägt vor, die Stadt möge das frühere Güterbahnhofsgelände erwerben, das Möbel-Investor Kurt Krieger verkaufen will.
- Die Nachricht, dass Möbel-Riese Krieger das alte Güterbahnhofsgelände verkaufen will, setzt Kreativität frei
- Aus der IHK kam die Anregung, die Stadt Duisburg möge über einen Ankauf der Fläche nachdenken
- Masterplaner Fosters Idee einer Fortsetzung der Innenhafen-Entwicklung könnte dann umgesetzt werden
Die Industrie- und Handelskammer lehnt nach wie vor den Bau eines Outlet-Centers auf dem früheren Güterbahnhofsgelände ab, reagiert aber auf die Nachricht, dass Möbel-Riese Kurt Krieger das Areal verkaufen will, mit einem neuen Vorschlag: Wünschenswert wäre, so der IHK-Handelsexperte Michael Rüscher, wenn die Stadt die 30 Hektar kaufen würde, um dort frühere Foster-Pläne umzusetzen.
Der britische Star-Architekt hatte in seinem Masterplan für die Duisburger Innenstadt das Gelände der sogenannten „Duisburger Freiheit“ für eine Büro-Nutzung vorgeschlagen, quasi eine Fortsetzung der überaus erfolgreichen Innenhafen-Entwicklung der letzten Jahrzehnte. Das Güterbahnhofsgelände hätte zudem noch den Vorteil einer extrem verkehrsgünstigen Lage mit einer bestehenden Anschlussstelle an die Autobahn A 59, einem zweiten Anschluss, dessen Bau bereits genehmigt ist, der unmittelbaren Nähe zum Hauptbahnhof und der konkurrenzlos kurzen Entfernung zum Düsseldorfer Flughafen.
Chance auf einen Central Park auf der Fläche
Büros mit der Chance, auf der Fläche auch noch eine Art Central Park mit Grün zu entwickeln, gibt Rüscher klar den Vorzug gegenüber den aktuellen Planungen für ein Designer Outlet Center, das die IHK wegen der befürchteten Bedrohung des eingesessenen Handels noch stärker ablehnt als zuvor die Pläne für ein riesiges Möbel-Zentrum mit erheblichen Flächen für Randsortimente wie Heimtextilien und Haushaltswaren.
Vor allem befürchtet der IHK-Experte, dass die Bekleidungs- und Schuhhändler in der bisherigen Innenstadt massiv Schaden nehmen durch ein Großangebot in kaum einem Kilometer Entfernung. Dass das geplante Designer Outlet mit anderen Marken als bisher in Duisburg erhältlich gelingen könnte und damit eher Ergänzung als Konkurrenz wäre, glaubt Rüscher nicht: „Es wäre schön, wenn das klappen würde, aber es klappt nicht.“ Anbieter von Nobelmarken würden erst einmal abwarten, wie sich ein Outlet Center entwickelt, bevor sie sich für einen Standort entscheiden. Und per Bebauungsplan könne man auch nicht festschreiben, wer nach Duisburg kommen darf und wer nicht. „Man kann die Marken nicht steuern.“ Bei der IHK erwarte man daher, dass nicht mehr entsteht als ein „ganz normales Outlet“.
Und das stehe noch vor einigen Hürden. Unter anderem müssen Regionalverband Ruhr und Bezirksregierung noch zustimmen. Ob das geschieht, sei aber fraglich.