Duisburg. . Das Duisburger Event-Schloss „Pulp“ in Duisburg Hochfeld feiert seinen 15. Geburtstag. Es gehört mittlerweile zum Kulturaufgebot der Stadt.

  • Das „Pulp“ ist eine der letzten Großraum-Diskotheken in Duisburg. Bei den Gästen ist es noch immer beliebt
  • Auf drei Tanzflächen werden verschiedene Musik-Richtungen gespielt – das lockt Stammgäste und neue Partygänger
  • Die Einrichtung hat Drago Orec selbst gezimmert und aus einer Ruine ein Event-Schloss gebaut

Ein königlicher Rittersaal, drei Tanzflächen und dazu ein großer Innengrill: Für Nachtschwärmer und Feierwütige führt der Weg am Wochenende nicht selten in das Pulp an der Wanheimer Straße. Genau 15 Jahre ist es nun her, dass das Event-Schloss in Hochfeld seine Pforten öffnete.

Die Fassade wurde selbst gestaltet.
Die Fassade wurde selbst gestaltet. © Kerstin Bögeholz

Mittlerweile gehört das ehemalige Bahnhofsgebäude „Hochfeld Duisburg-Süd“ zum Kulturaufgebot der Stadt: Neben ausgiebigen Partyabenden werden dort nämlich auch Krimidinner, Sonntagsbrunch oder Kindertheater veranstaltet.

Ein kurzer Blick in die Geschichte zeigt dem „Schlossherren“ Drago Orec heute rückblickend, dass „wir sehr viel Glück im Unglück gehabt haben“: Denn der ursprüngliche Standort des Pulps an der Forststraße in Wanheim, der schon am 15. Juni 1996 eröffnete, konnte nach einem Brand nicht mehr genutzt werden.

Familie und Freunde halfen bei der Renovierung der Ruine

„Nach langem Suchen haben wir letztendlich den passenden Ort gefunden und ich habe mich gefragt: Kann ich hieraus etwas machen?“, erinnert sich Orec zurück. Anstelle der Party-Residenz mit dem dazugehörigen Türmchen zierte vielmehr eine Ruine das alte Bahnhofsgelände. Seit mehreren Jahren fehlte dort etwa schon das Dach und nur die mittlere Tanzfläche war vorhanden. „Deshalb haben mich zu Beginn auch alle für ein bisschen doof gehalten.“ Doch der ehemalige Thyssen-Mitarbeiter glaubte an seinen Traum. Eineinhalb Jahre später sollte sich Orecs Wunsch erfüllen.

Die Renovierungsarbeiten hat der Rheinhausener dabei selbst übernommen – natürlich mit tatkräftiger Hilfe von Familie, Freunden und Kollegen. „Die meisten Firmen hätten einfach zu viel Geld verlangt. Deshalb haben wir dann jeden Tag zwölf Stunden hier gearbeitet“, erzählt er. Innerhalb von fünf Wochen wurde so zum Beispiel die angebaute Veranstaltungshalle „Grotte“ fertiggestellt. Ein Jahr hat der Aufbau und die Gestaltung des Rittersaals im Obergeschoss gebraucht.

Neben den Tanzflächen gibt es viele Sitzgelegenheiten.
Neben den Tanzflächen gibt es viele Sitzgelegenheiten. © Kerstin Bögeholz

Auch die Inneneinrichtung, etwa die große Metallskulptur und die rustikalen Holztische samt Sitzgelegenheiten im Eingangsbereich, hat der Pulp-Betreiber selbst gestaltet. Wenn sich Orec in dem Party-Schloss umsieht, fallen ihm immer noch Kleinigkeiten auf, die verfeinert werden könnten. „Vielleicht könnte zwischen den beiden Sitzbereichen ein zusätzlicher Durchgang hin“. Als Orec durch die Räume geht, ist es nachmittags. Es ist ruhig. Richtig voll wird es erst ab 22 Uhr.

Rockmusik, Metal und Partyklassiker

Auf den drei Tanzflächen legen die DJs Hits verschiedener Genres auf. Freitags bei der „Schlossparty“ in der Grotte Metal und Rockmusik gespielt. Auf dem mittleren Parkett laufen dann aktuelle Charts-Stürmer oder Partyklassiker. „Momentan überlegen wir aber auch, die beiden Genres auf den Tanzflächen zu tauschen“, so Orec. Sein Rezept für den jahrelangen Erfolg: Immer auf die Publikumswünsche hören.

Seit Beginn ist das Publikum in der Discothek gemischt. Alt und Jung tanzen hier, treue Stammgäste und Neulinge. An Heiligabend findet der gebürtige Kroate die Stimmung immer besonders schön. „Es ist dann einfach sehr besinnlich hier und es herrscht eine besondere Atmosphäre“.

Prominenten Besuch bekam das Pulp übrigens schon öfter einmal, etwa von der Rockband Billy Talent circa zwei Jahre nach der Neueröffnung. Doch auch ohne berühmte Gäste wird das Event-Schloss in Zukunft bestimmt weiterhin gut besucht bleiben.