Duisburg. . Nach den Todesschüssen in der Polizeiwache Rheinhausen: Messerangreifer kannte einen der drei Männer, die er zuvor angegriffen hatte.
- Nach den Todesschüssen auf der Wache Rheinhausen ermittelt eine Mordkommission aus Düsseldorf
- Polizei weiß, dass der getötete Messerangreifer zumindest eines seiner drei vorherigen Opfer kannte
- Die beiden jungen Polizisten, die geschossen haben, sind vorerst nicht im Dienst und erhalten Hilfe
Die beiden Polizisten, die am späten Samstagabend in der Wache Rheinhausen auf einen 43-jährigen Mann geschossen und ihm dabei eine tödliche Halsverletzung zugefügt haben (wir berichteten), sind vorerst nicht im Dienst. Ein für solche Fälle geschultes Spezialistenteam habe die psychologische Betreuung der beiden jungen Polizeikommissare (21 und 23 Jahre alt) übernommen, sagte Polizeipräsidentin Dr. Elke Bartels. „Sie bekommen von uns jede Hilfe, die sie nun brauchen.“
Fremdgehvorwürfe könnten das Tatmotiv sein
Fest steht inzwischen, dass der Verstorbene mindestens einen der drei Männer kannte, die er zuvor im Stadtteil Bergheim angegriffen und mit Messerstichen teils schwer verletzt hatte. „Es gibt Hinweise, dass die Freundin des 23-Jährigen, der an der Grenzstraße attackiert wurde, eine Affäre mit dem Messerstecher gehabt haben soll. Wir prüfen das derzeit“, sagte Staatsanwalt Alexander Bayer.
Ob der Täter auch für die Angriffe auf einen 34-Jährigen am Flutweg sowie einen 33-Jährigen an der Höschenstraße verantwortlich war, stehe noch nicht zweifelsfrei fest, so Bayer. Eine Identifizierung durch diese beiden Verletzten stehe noch aus. Die Indizien und die räumliche Nähe der drei Tatorte sprächen aber dafür, so der Staatsanwalt.
Todesursache: Schuss in den Hals
Der Verstorbene gehörte laut Polizei zum hiesigen Alkohol- und Drogenmilieu. Die Ergebnisse der bereits am Sonntag durchgeführten Obduktion, die klären sollte, ob der 43-Jährige zum Tatzeitpunkt unter Drogeneinfluss stand, lagen bis Montagabend noch nicht vor. Fest steht nur, dass der Schuss von einem der beiden Polizisten in den Hals des Eindringlings in die Rheinhauser Wache die Todesursache war, so Bayer.
Die Ermittlungen in diesem Fall hat eine Mordkommission des Polizeipräsidiums Düsseldorf übernommen. „In solchen Fällen ermittelt nie die eigene Behörde, sondern immer die Kollegen einer anderen“, stellte Bartels klar. Tödliche Schüsse von Polizisten im Dienst seien eine absolute Seltenheit, betonte auch Duisburgs Polizeisprecher Ramon van der Maat. „In den vergangenen 20 Jahren hat es hier bei uns keinen vergleichbaren Fall gegeben.“