Duisburg. . Uni Frankfurt will die Nachtaktivitäten von Giraffen untersuchen und stellt deshalb im Duisburger Zoo Kameras auf. Auch Elefanten werden gefilmt.
Was machen Giraffen und Elefanten eigentlich nachts im Zoo, wenn die Pfleger schlafen und keine Besucher vor den Gehegen stehen? Die Frage wird gerade in Duisburg erforscht, Biologe und Zoo-Kurator Volker Grün erklärt: "Als Zoo sind wir nicht nur dazu da, Tiere zu zeigen. Es geht auch um die Forschung, außerdem sind wir stets bemüht, die Haltungsbedingungen unserer Tiere zu optimieren."
Frankfurter Uni interessiert sich für das Schlafverhalten der Giraffen
Da die Vierbeiner schlecht in einem Schlaflabor überwacht werden können, beobachtet der Zoo in Zusammenarbeit mit der Goethe-Universität Frankfurt am Main seine drei Elefanten und die vier Giraffen nun mit Überwachungskameras. Ursprünglich ging es den Forschern nur um die Giraffen, deren Nachtaktivitäten über mehrere Wochen aufgezeichnet und im Anschluss ausgewertet werden sollten.
Lamellenvorhang soll vor Kälte schützen
Nachdem die Wissenschaftler ihre Kameras installiert hatten, blieben zwei Modelle übrig. Die hätten eigentlich zurück nach Frankfurt gebracht werden sollen, aber die Zoo-Mitarbeiter hatten einen Einfall: Denn dieser Tage wird der Eingangsbereich des Elefantenhauses umgestaltet. Vor der Tür soll künftig ein Lamellenvorhang baumeln, der verhindern soll, dass die Kälte ins Elefantenhaus einzieht. Ob die Dickhäuter allerdings wirklich lieber drinnen im Warmen sind, oder doch die frische Nachtluft bevorzugen, ist im Zoo bisher nicht bekannt.
Bis Anfang 2017 soll die Videoüberwachung dafür Erkenntnisse liefern. Dabei könnten auch andere Überraschungen ans Tageslicht kommen, vermutet Grün. Ob die Elefanten die Lamellen als Kälteschutz akzeptieren, oder damit spielen, sie einreißen oder sich gar davor erschrecken, könne er aktuell nicht absehen. Die Videos von den nächtlichen Aktivitäten versprechen also spannend zu werden.
Kameras überwachen die Aktivitäten der Tiere, nicht der Besucher
Besucher würden übrigens nicht gefilmt, erklärt Grün, die Kameras liefen auch nur nachts. Anders bei den Überwachungskameras im übrigen Zoo, auf die mit Schildern hingewiesen wird. Im Affenhaus zum Beispiel wird den ganzen Tag aufgezeichnet, aus Angst, dass Besucher ein Äffchen stehlen könnten.