Duisburg. . In einem Haus an der Henriettenstraße waren 82 Menschen gemeldet. An der Hagedornstraße fand die „Task-Force“ der Stadt tote und lebende Ratten.

Die vor rund drei Monaten eingerichtete „Task-Force“ der Stadt Duisburg hat am Mittwochmorgen erneut zwei Schrott-Immobilien durchsucht und im Anschluss für „unbewohnbar“ erklärt. An dem Einsatz waren rund 80 Mitarbeiter unter anderem von der Steuerfahndung, vom Ordnungsamt und von der Polizei beteiligt. Betroffen waren zwei Mehrfamilienhäuser an der Hagedorn- und der Henriettenstraße in Marxloh. Beide zeichneten sich durch „massive Überbelegung aus“, sagt Stadtsprecherin Anja Kopka. Allein in dem Haus an der Hagedornstraße seien 82 Menschen gemeldet gewesen. Ob alle dort auch wohnten, sei noch Gegenstand weiterer Ermittlungen.

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In beiden Häusern stieß die Task-Force auf Brandschutz-, schwere hygienische Mängel und massiven Schädlingsbefall. An der Henriettenstraße entdeckten die Ordnungskräfte auf tote und lebende Ratten in rauen Mengen. Der ganze Hinterhof dort sei zugemüllt gewesen, berichtet Kopka, die am Vormittag vor Ort war. In dem Haus an der Hagedornstraße hätten Bewohner offenbar auf Matratzen im Keller gehaust. Inmitten ihrer eigenen Exkremente: „Dass da Menschen übernachtet haben, ist einfach unglaublich“, sagt die Stadtsprecherin. Beide Häuser wurden schließlich wegen „Gefahr im Vollzug“ geschlossen.

In gesamten Duisburger Stadtgebiet hat die Task-Force laut eigenen Angaben 85 sogenannte Problemhäuser im Visier. In einem Gespräch mit dieser Redaktion hatte Oberbürgermeister Sören Link von „einem kriminellen Geschäftsmodell der Vermieter“ gesprochen und angekündigt, „mit allen Mitteln des Rechtsstaates“ gegen diese Machenschaften vorzugehen.