Duisburg. Am Pollmanneck in Marxloh werden nun vier Kameras installiert, mit denen die Polizei einen Schwerpunkt von Straßenkriminalität im Blick hält.

  • Am Pollmanneck in Marxloh startet die Polizei Ende Dezember eine Videobeobachtung.
  • Vier Kameras werden in den nächsten Tagen installiert, Hinweisschilder für die Passanten aufgebaut.
  • Die Polizei will damit einen Schwerpunkt von Straßenkriminalität im Blick halten.

Noch sind die Kameras nicht installiert, aber bis spätestens Ende des Jahres soll die Videobeobachtung der Polizei am Pollmanneck in Marxloh und nach den Worten von Oberbürgermeister Sören Link damit ein „sinnvolles Mittel zur Verhütung und Bekämpfung von Straftaten“ starten.

Eigentlich sollten die Kameras schon im Sommer angebracht werden. Es war wohl ein zu ehrgeiziges Ziel. „Zunächst haben wir mit den Polizeibehörden in Düsseldorf und Mönchengladbach über deren Erfahrungen mit der Videobeobachtung gesprochen“, sagt Rudolf Koenen. In der Landeshauptstadt werden Bereiche der Altstadt per Video beobachtet. Erste Erfahrungen zeigten: „Es gibt kürzere Reaktionszeiten, die Einsatzkräfte sind teilweise innerhalb von 30 Sekunden vor Ort, können gezielter hingesteuert werden. Dadurch werden Körperverletzungen frühzeitig abgebrochen“, so Koenen.

Videobeobachtung ist Teil eines Gesamtkonzeptes

Sicherlich gebe es in der Düsseldorfer Altstadt eine andere Klientel als in Marxloh. Während es in der Landeshauptstadt eher um Körperverletzungen und Taschendiebstahl gehe, stehen am Pollmanneck oft Raub und Nötigung auf der Anzeigenliste. Zwei bis drei Einsätze fährt die Polizei wegen solcher Delikte dort täglich – vorwiegend in den Abendstunden.

Die Videobeobachtung in Marxloh ist in ein polizeiliches Gesamtkonzept eingebettet. Dazu gehört, dass die Polizei seit 2015 mit zusätzlichen Kräften versucht, auf den Straßen des Duisburger Nordens gegenüber kriminellen Clans und Banden eine härtere Gang der Null-Toleranz zu fahren. Diese Kräfte werden nicht reduziert, wenn die Videobeobachtung steht, erklärte Rudolf Koenen in der jüngsten Sitzung des Arbeitskreises Kriminalitätsvorbeugung.

Eine polizeiliche Beobachtung ist nur zu bestimmten Zeiten geplant

Für Marxloh als Standort habe man sich deshalb entschieden, „weil wir durch die Videobeobachtung keine Verdrängung wollen“, sagt Rudolf Koenen. Die hätte es aber bei den anderen drei möglichen Standorten, die im Gespräch waren – der Ostausgang am Hauptbahnhof, der Portsmouthplatz vor dem Hauptbahnhof und der König-Heinrich-Platz – leichter geben können. „Es ist nicht so, dass es unproblematisch ist, was dort passiert. Aber würde man an den Bahnhofsvorplätzen Kameras installieren, könnte sich die Kriminalität beispielsweise Richtung Harry-Epstein-Platz verlagern“, sagt Rudolf Koenen.

Die vier Kameras am Pollmanneck werden 100 Meter weit in die Weseler Straße und Kaiser-Wilhelm-Straße zielen. Die Passanten werden durch Hinweisschilder, die noch aufgebaut werden, darüber informiert. Zwar kann die Kamera 24 Stunden aufzeichnen, eine polizeiliche Beobachtung ist aber nur zu bestimmten Zeiten geplant – zumeist wird dies der Zeitraum zwischen frühem Nachmittag bis in die Morgenstunden sein. Und das zunächst bis 2018, dann muss der Landtag über eine Verlängerung der Maßnahme entscheiden.